Davos und Klosters setzen Energiestab ein
Wie die Stadt Davos mitteilt, hat der Kleine Landrat der Gemeinde Davos an seiner Sitzung vom Dienstag, 11. Oktober 2022, 35 Stromsparmassnahmen beschlossen.
Um eine drohende Strommangellage im kommenden Winter möglichst zu vermeiden, hat der Bund Bevölkerung und Wirtschaft zum Stromsparen aufgerufen.
In der Gemeinde Davos wurden dazu zwei Arbeitsgruppen gebildet.
Die Kerngruppe «Strommangel und Stromausfall», welche durch die Mitglieder des Gemeindeführungsstabs besetzt ist, erstellt ein Notfallkonzept, in welchem festgelegt ist, wie die wichtigsten Leistungen und Infrastrukturen der Gemeinde im Notfall aufrechterhalten werden können.
Die Arbeitsgruppe «Energiesparmassnahmen», in welcher Behördenmitglieder aus Davos und Klosters, je ein Vertreter der Tourismusorganisation, der Bergbahnen und des Elektrizitätswerks Davos (EWD) vertreten sind, haben über Stromsparmassnahmen beraten.
Dem Sparaufruf des Bundes nachkommen
Die Gemeinden Davos und Klosters wollen dabei koordiniert vorgehen und sich mit Verbrauchern, Versorgern und Nutzern austauschen.
Künftig soll zudem auch eine Vertretung aus Handel und Gewerbe in der Arbeitsgruppe Einsitz nehmen.
Gemeinsames Ziel des Energiestabes ist es, dem Sparaufruf des Bundes nachzukommen und Massnahmen so zu wählen und zu koordinieren, dass ein gutes öffentliches und touristisches Angebot erhalten werden kann.
Dies gelingt dann, wenn alle gemeinsam Beiträge leisten. Seitens der Bergbahnen ist dabei zu betonen, dass die nationalen Vorgaben eingehalten werden.
Erste Sparmassnahmen beschlossen
Der Kleine Landrat hat den Sparaufruf des Bundes Mitte September 2022 bekräftigt und einen internen Prozess zur Ausarbeitung eigener Stromsparmassnahmen eingeleitet.
Aus Sicht der Gemeinde ist Stromsparen in der aktuellen Lage nicht nur im Sinne eines Beitrags zur Prävention einer Mangellage angezeigt, sondern auch ein unternehmerisches Gebot, um erhöhten Kosten aufgrund von steigenden Energiepreisen entgegenzuwirken.
Die Gemeinderessorts haben 35 konkrete Massnahmen ausgearbeitet, welche der Kleine Landrat anlässlich seiner gestrigen Sitzung und eines Austausches im Energiestab zur Umsetzung freigegeben hat.
So soll etwa im Hallenbad durch verkürzte Betriebszeiten der Rutschbahn (täglich von 13.30 bis 17.30 Uhr) und der Wellnessanlage (14 bis 21 Uhr) durch die Abschaltung einer der drei Saunen und die Schliessung des Aussenbades mindestens in der Zwischensaison (November bis Weihnachten und Januar bis Februar) Energie gespart werden.
Angepasste Betriebszeiten sollen beachtet werden
Auch die Beleuchtung der Nachtloipe wird stark reduziert und soll in der kommenden Saison in Davos nur noch an zwei Abenden (Dienstag und Donnerstag) und in Klosters am Mittwoch geöffnet werden.
Der Eistraum wird in Abhängigkeit von der Wettersituation erst auf Weihnachten hin eröffnet.
Die Gemeinde bittet Einheimische und Gäste in diesem Zusammenhang, die angepassten Betriebszeiten zu beachten, welche auf der Webseite laufend aktualisiert werden.
Stark reduzierte (Winter-)Beleuchtung
Weiter soll die Beleuchtung im öffentlichen Raum in Davos und Klosters auf ein notwendiges Minimum verringert werden.
Die Strassenbeleuchtung wird auf das gesetzlich und technisch machbare Minimum reduziert und das Anleuchten öffentlicher Gebäude wird insbesondere in den Abendstunden stark dezimiert.
In diesem Zuge wird auch die Winterbeleuchtung zeitlich und örtlich stark eingeschränkt.
Dazu wird sie in Davos nur auf verkürzten Abschnitten in Dorf und Platz sowie in Klosters nur an der Bahnhofstrasse installiert und lediglich vom 10. Dezember 2022 bis in die Neujahrswoche betrieben.
Aufruf zur Mithilfe
Mit den Sparmassnahmen soll ein Beitrag dazu geleistet werden, dass Davos und die Schweiz im kommenden Winter nicht in eine Strommangellage geraten, welche für Bevölkerung und Tourismus einschneidende Folgen hätte.
Der Kleine Landrat ruft deshalb erneut auch die Bevölkerung auf, konsequent Stromsparmassnahmen zu Hause und am Arbeitsplatz umzusetzen.
Tipps und Tricks für Haushalte und Unternehmen finden sich auf der Gemeindewebseite unter dem Schnellzugriff «Energiemangel».
Der Energiestab wird in einem Monat erneut zusammenkommen, um die dannzumalige Lage erneut zu begutachten und die Wirksamkeit der getroffenen Massnahmen zu überprüfen.