Kanton stellt Container-Schule für Flüchtlingskinder auf
Die Container seien sieben Meter lang und drei Meter breit, erklärte Markus Blättler, Vorsteher des Amts für Migration, auf Anfrage. Deren sechs kämen beim Biberhof zu stehen und würden zusammen drei
Im Durchgangszentrum (DGZ) für Flüchtlinge Biberhof in Biberbrugg SZ lanciert der Kanton Schwyz zusammen mit der Hochschule Luzern ein Pilotprojekt, um Lernräume für Kindern und Jugendlichen zu schaffen. Er setzt dabei auf Container.
Kinder von Asylsuchenden sollen frühzeitig auf die öffentliche Schule vorbereitet werden. Weil dazu aber im DGZ Biberhof die notwendigen Schulungs-, Lern- und Rückzugsräume fehlen, stellt der Kanton Schwyz angrenzend an das Hauptgebäude kurzerhand Container auf. Das Pilotprojekt zeige, wie mit geringem Aufwand eine zweckmässige Lösung realisiert werden könne, teilte das Volkswirtschaftsdepartement am Mittwoch mit.
Die Container seien sieben Meter lang und drei Meter breit, erklärte Markus Blättler, Vorsteher des Amts für Migration, auf Anfrage. Deren sechs kämen beim Biberhof zu stehen und würden zusammen drei Räume ergeben.
Für die Inneneinrichtung habe man mit der Hochschule Luzern zusammengearbeitet. Ziel sei es, dass dereinst auch andere Flüchtlingszentren in der Schweiz und im Ausland das Konzept dieser modularen Schulungsräume anwenden könnten.
Anschaffung ausgeschrieben
Im Biberhof sind Asylsuchende, darunter rund zehn Kinder, und seit Oktober auch 20 unbegleitete Minderjährige untergebracht. Bis die Asylsuchenden auf die Gemeinden verteilt werden und die Kinder dort die Schule besuchen können, dauere es im Schnitt sechs bis neun Monate, sagte Blättler. Je früher und reibungsloser der Eintritt in die öffentliche Schule erfolge, desto einfacher gelinge die Integration.
Die Anschaffung der Metallcontainer wird ausgeschrieben, sie müssen bautechnische Auflagen wie Lärm, Emission und Brandschutz erfüllen. Die Kosten für den Kanton lägen unter 100'000 Franken, hiess es.
Im Jahr 2015 hatte der Möbelhersteller Ikea in der Schweiz für Schlagzeilen gesorgt, weil seine Selbstbau-Hütten für Asylsuchende den Brandschutzbestimmungen nicht genügten. Die Kantone Zürich und Aargau wollten die sogenannten «Shelter», die von der Ikea-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge UNHCR entwickelt wurden, einsetzen.