Die Auffangstruktur – ein alternativer Lernort in Emmen

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Emmen,

Die Auffangstruktur bietet den Schülern aus der Gemeinde Emmen, die temporär nicht im Unterricht tragbar sind, einen ruhigen Ort zum Lernen und Reflektieren.

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Ein leeres Klassenzimmer (Symbolbild). - Pixabay

Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, ist der mit Pflanzen hübsch dekorierte Raum, der unzählige Spiele und Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, kein gewöhnliches Klassenzimmer.

Die Auffangstruktur (AFS) an der Sekundarschule Gersag 2 dient als Auffangbecken für alle diejenigen Lernenden, die im Unterricht aus verschiedenen Gründen (temporär) nicht mehr tragbar sind. In der AFS sollen sie sich hier mit ihren Schul-, Sozial- und Selbstkompetenzen befassen.

Ein ruhiger Lernort für verhaltensauffällige Schüler

Die AFS beherbergt unter anderem diejenigen Lernenden, die wegen ihres Verhaltens für eine befristete Zeit vom regulären Unterricht ausgeschlossen werden. Ein solcher Ausschluss wird beispielsweise aufgrund von Respektlosigkeiten gegenüber Lehrpersonen oder Mitschülern, aber auch wegen anderer Störungen im Unterricht sowie Arbeitsverweigerungen notwendig.

Oftmals ist während des regulären Unterrichts nur eine Lehrperson im Schulzimmer anwesend, die sich in solchen Situationen entscheiden muss, ob sie den Fokus auf die verhaltensauffälligen Lernenden oder den Rest der Klasse legt.

Schüler, deren störendes Verhalten innerhalb der Klasse nicht mehr toleriert werden kann, bekommen in der AFS die Möglichkeit, in einem ruhigen Setting bestenfalls am Lernstoff weiterzuarbeiten oder zumindest ihr Verhalten zu überdenken – um mit einer anderen Einstellung in den Unterricht zurückzukehren.

«Es ist ruhig hier und die anderen Schüler aus der Klasse lenken mich nicht ab. Ausserdem hat es viele Spiele.»

Ein vielseitiger Raum für individuelle Förderung

Nebst der Funktion als Auffangbecken dient die AFS im Trakt C der Sekundarschule Gersag 2 auch als Vorbereitungszimmer für die Heilpädagogen unserer Schule. Diese arbeiten in der AFS oft auch ausserhalb des Unterrichtsrahmens in enger Zweierarbeit mit Lernenden, die beispielsweise spezielle Bedürfnisse haben oder denen ein Sonderschulstatus zukommt.

Gleichzeitig übt auch der Zivildienstleistende in der AFS seine Arbeit aus. Somit entsteht in diesem Raum ein Konglomerat an unterschiedlichen Bedürfnissen der nutzenden Personen – oftmals treffen hier Schüler aus verschiedenen Klassen aufeinander.

Statt einer lauten und hektischen Atmosphäre herrscht im Zimmer meistens eine angenehme und oft konzentrierte Stimmung – die AFS lässt sich also durchaus als eine ruhige Insel in einem lebendigen Schulalltag bezeichnen.

Nicht nur für diejenigen Lehrpersonen, die mit Hilfe der AFS einen störungsfreieren Unterricht führen können, sondern auch für die Lernenden selbst generiert das Angebot der AFS einen Mehrwert – das spiegelt sich auch in den folgenden Zitaten wieder: «Für mich ist die AFS ein grosser Gewinn und eine grossartige Unterstützung», sagt Schulleiter Philipp Zimmermann. «Vor allem für die Lehrpersonen aus meinem Team und die Lernenden, die von der Auffangstruktur sehr profitieren können.»

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