Emmen: Das G1 – Schmelztiegel verschiedener Kulturen
Die Schülerschaft des Gersag 1 ist ein Abbild der Emmer Bevölkerung. Sie ist multikulturell und vielfältig. Viele Schüler haben Wurzeln in anderen Kulturen.
Wie die Gemeinde Emmen mitteilt, leben in der Gemeinde Menschen aus über 100 Ethnien. Dies zeigt sich nicht nur auf den Strassen Emmens, sondern auch in den Schulen. Vor allem das Gersag ist durch die unterschiedlich geprägten Einzugsgebiete ein Schulhaus, in welchem dies sehr ausgeprägt wahrnehmbar ist.
Rund 45 Prozent der Schülerinnen und Schüler haben die Schweizer Staatsbürgerschaft, wobei auch davon einige Familien in anderen Ländern haben. Von den oben erwähnten 100 Ethnien sind rund ein Drittel auch im Schulhaus Gersag 1 präsent.
Die unterschiedlichen Wurzeln der G1-Lernenden fördern den Blick auf andere Kulturen, und das gemeinsame Lernen zeigt den Jugendlichen, dass ein friedliches Miteinander gut möglich ist, auch wenn die Hintergründe der Einzelnen noch so vielseitig sind.
Andere Länder und Kulturen kennen zu lernen ist viel einfacher, wenn man direkt damit konfrontiert ist. Dies fördert Toleranz und Wertschätzung füreinander.
Kulturen treffen aufeinander
Unterschiedliche Herkunft birgt sicher auch Herausforderungen. Die Lernenden kommen mit sehr verschiedenen Wertvorstellungen, Religionen, Herkunftsgeschichten und Weltbildern in die Klassen. Es ist nicht immer ganz einfach zu verstehen, wie das Weltbild der Mitschülerin neben einem geprägt wurde.
Ein weiterer herausfordernder Faktor ist die Sprache. Die 244 Lernenden im G1 sprechen 21 verschiedene Muttersprachen. Natürlich ist Deutsch die Unterrichtssprache.
Dass Deutsch jedoch für viele eine Herausforderung ist, liegt auf der Hand. So ist es nicht immer einfach, Sachverhalte auf Deutsch verständlich zu machen, wenn es für die Lernenden in einer anderen Sprache eigentlich einfacher wäre.
Unterrichtsinhalte oder auch Alltagsthemen können aber nicht in Sprachen wie Tibetisch oder Farsi besprochen werden. Dies verlangt von den Lehrpersonen und vor allem von den vielen fremdsprachigen Lernenden, dass sie gut aufeinander eingehen können. Dass dies gelingt, wird im G1 viel Wert auf den kulturellen Austausch gelegt.
Umgang mit Vielfalt im G1
Viele Lernende sprechen eine oder sogar zwei Fremdsprachen und müssen daneben Deutsch, Englisch und Französisch lernen. Im Unterricht wird versucht, auf die sprachlichen Ressourcen einzugehen. So wird im Französischunterricht nicht nur Französisch gesprochen, sondern Französisch wird mit den Muttersprachen verglichen und es werden Brücken geschlagen.
Mehrsprachigkeit wird möglichst gewinnbringend in den Unterricht integriert. Die Eltern haben die Möglichkeit, alle Elterninformationen in der Elternapp «Klapp» in ihre Muttersprache übersetzen zu lassen – moderne Technik macht es möglich.
Wichtig ist im G1 aber vor allem das friedliche Miteinander. Dies wird mit verschiedenen Projekten versucht zu stärken. Dazu gibt es unter anderem den G1-Rat – ein Gremium der Schülerschaft, welches Ideen aus den Klassen aufgreift und Projekte organisiert.
Zentrum Integration ist ein wichtiger Teil der Integration
Neu aus dem Ausland zugezogene Kinder besuchen das Zentrum Integration, welches ebenfalls im Gersag angesiedelt ist. Die Schüler werden hier auf die Einschulung in der Regelklasse vorbereitet.
Ihnen werden über mehrere Monate die Schulstrukturen vertraut gemacht, Akzeptanz und Toleranz werden gefördert und sie erhalten intensiven Deutschunterricht. Dabei sind sie in den ersten Monaten im Zentrum Integration.
Sind die Lernenden dann in der Regelklasse, besuchen sie weiterhin DAZ-Lektionen (Deutsch als Zweitsprache). Diese werden dann laufend weniger, bis die Deutschkenntnisse ausreichend sind, um dem Regelunterricht gut folgen zu können.
Multikulti – auch unter den Lehrpersonen
Neben der bunt durchmischten Schülerschaft ist auch das Lehrpersonenteam sehr multikulturell. Die G1-Lehrpersonen haben unter anderem Wurzeln in Italien, Albanien, Griechenland, England oder Österreich, aber auch in verschiedenen Ecken der Schweiz.
So sind alle Lehrpersonen Teil dieses multikulturellen Schmelztiegels und tragen in ihrer täglichen Arbeit vieles zu einer gelungenen multikulturellen Gemeinschaft bei.