Vortrag «Mythos Mutterschaft» im Historischen Museum Thurgau

Kanton Thurgau
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Frauenfeld,

Wie Thurgau schreibt, wirft Historikerin Dr. Hornung am 28. September 2023 um 15 Uhr am Museumshäppli einen Blick auf die Geschichte des Mutterideals.

Der Rathausplatz in Frauenfeld.
Der Rathausplatz in Frauenfeld. - Nau.ch / Miriam Danielsson

Kinder haben oder nicht – es ist die Gretchenfrage für alle Frauen. In der gesellschaftlichen Wahrnehmung sind Frau und Mutterschaft eng verknüpft. Am Museumshäppli vom Donnerstag, 28. September 2023, spürt Historikerin Dr. Petra Hornung den Anfängen des Mutterideals nach, das bis heute unser Bild einer guten Mutter prägt.

«Rein wie der hellste Edelstein, ist Mutterliebe ganz allein»: Der Spruch zierte um 1900 manche gute Stube. Bereits im 18. Jahrhundert wurde die Vorstellung der bedingungslosen Mutterliebe mit der Natur der Frau begründet.

Aufgrund ihrer Gebärfähigkeit wurde der Frau später, in der modernen bürgerlichen Familie, als einziger Wirkungsort die häusliche Sphäre mit Haushaltsführung und Kindererziehung zugeteilt. Mit der Folge, dass Frauen auf der politischen Ebene ausgeschlossen wurden. In den 1950er-Jahren rückte die psychologische Bedeutung der engen Mutter-Kind-Beziehung in den Vordergrund.

Mein Bauch gehört mir

Dank Verhütung und medizinischem Fortschritt ist das Kinderbekommen heute eine individuelle Entscheidung. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau in der Schweiz ist in den vergangenen 150 Jahren von vier auf 1,5 Kinder gesunken; rund ein Viertel der Frauen bleibt kinderlos.

Und doch werden Frauen mit vielen Vorstellungen von Mutterschaft und Mütterlichkeit konfrontiert, so wie auch Schwangerschaft, Gebären und Stillen ideologisch aufgeladen verhandelt werden.

Objekte aus der Museumssammlung

Am Kurzvortrag über Mittag wirft Dr. Petra Hornung, Sammlungskuratorin am Historischen Museum Thurgau, einen Blick auf die Geschichte des weiblichen Körpers und des Mutterwerdens in den vergangenen zwei Jahrhunderten.

Vom Vaginalspüler, fehlerhaften Anatomiemodell bis zum Geburtsstuhl zeigt sie überraschende Objekte aus der Museumssammlung und stellt dabei unterhaltsame Bezüge zum Kanton Thurgau her.

Für die Veranstaltung im Schloss Frauenfeld um 12.30 bis 13 Uhr ist der Eintritt frei, um eine Anmeldung wird gebeten.

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