Gemeinde Glarus Süd reguliert das Campen in freier Natur
Wie die Gemeinde Glarus Süd mitteilt, erstellte sie aufgrund der Zunahmen des Campens einen Bericht über mögliche Massnahmen zur Regulierung.
In den letzten fünf Jahren hat das freie Campieren und das Abstellen von Campingfahrzeugen in Glarus Süd zugenommen.
Zwar verläuft dies meist ohne grössere Probleme, doch punktuell wurden Beeinträchtigungen der Landschaft, der Abfallsituation, des Wildes, der Vegetation und der Alpwirtschaft festgestellt.
Dies veranlasste die Gemeinde, einen Bericht über mögliche Massnahmen zur Regulierung erstellen zu lassen.
Wildcampen stellt Herausforderung für Natur dar
Dr. Jakob Marti, ehemaliger Hauptabteilungsleiter im Departement Bau und Umwelt des Kantons, erstellte unter Einbezug relevanter Anspruchsgruppen einen detaillierten Bericht über die Situation in Glarus Süd.
Dabei wurde festgestellt, dass das Wildcampen in einigen Gebieten eine Herausforderung für die Natur darstellt.
Besonders betroffen sind der Muttenkopf oberhalb des Limmernsees, das Gebiet rund um den Oberblegisee, das Tierfed sowie der Panixerpass.
Handlungsmöglichkeiten und Massnahmen
Auf gemeindeeigenem Gebiet kann Glarus Süd Rechtsverbote aussprechen, während anderen Grundeigentümern diese Massnahmen lediglich empfohlen werden können.
Gemeinderat Stefan Maduz betont: «Es geht nicht darum, eine Verbotskultur einzuführen, sondern um den Schutz sensibler Gebiete und das Wohlbefinden der Gäste, die sich an intakter Natur erfreuen.»
Als Ausgleich zu regulierenden Massnahmen plant die Gemeinde in Zusammenarbeit mit VISIT Glarnerland und privaten Anbietern, organisierte Angebote für Gäste zu schaffen und diese zu lenken.
Sommer-Pilotprojekt Basecamp auf Panixerpass
Ein solch organisiertes Angebot befindet sich derzeit in Abklärung und könnte frühestens im Sommer 2024 als Pilotprojekt entstehen.
Das Basecamp, das im Vorjahr bei der Glärnischhütte gastierte, könnte versuchsweise auf dem Panixerpass eingerichtet werden.
Es könnte die Schlafgelegenheiten in der Panixerpasshütte ergänzen und als Datenbasis für eine mögliche zukünftige Erweiterung des Hüttenangebots auf dem Panixerpass dienen.
Seit der Lancierung der Via Glaralpina ist die Nachfrage nach Schlafplätzen an diesem Knotenpunkt stark gestiegen.
Umsetzungskonzept bei VISIT Glarnerland
Mittel- und langfristig sind innovative Ansätze gefordert, die sowohl die Attraktivität der Gemeinde Glarus Süd als Tourismus- und Freizeitregion unterstreichen als auch die Lebensgrundlagen für Mensch, Tier und Natur schützen.
Die Gemeinde hat die Tourismusorganisation VISIT Glarnerland beauftragt, Massnahmen zu planen und in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Glarus Süd über die nächsten Jahre umzusetzen.