Gossau: Bibliothek soll Teil der Stadt werden
Der Stadtrat Gossau plant die vollständige Integration der Stadtbibliothek in die Stadtverwaltung, was jährliche Mehrkosten von 118'000 Franken verursacht.
Wie die Stadt Gossau berichtet, beantragt der Stadtrat Gossau die organisatorische Integration der Stadtbibliothek in die Stadtverwaltung. Das Parlament wird über die Integration mit jährlichen Mehrkosten von rund 118'000 Franken entscheiden.
Die Stadtbibliothek wird seit mehr als hundert Jahren von einem Verein organisiert. Der Vereinsvorstand ist ehrenamtlich tätig, die sieben Mitarbeitenden, die Lernende und die Praktikantin sind entlöhnt. Finanziert wird der Verein von drei öffentlichen Trägern: Stadt und Ortsgemeinde Gossau sowie Gemeinde Andwil.
Aufgaben sind stetig gewachsen
Durch gesetzliche Vorgaben sind die Aufgaben einer Bibliothek mit den Jahren umfangreicher geworden. Das verlangte eine stärkere Professionalisierung. Entsprechend sind auch die Ausgaben gestiegen. Für dieses Jahr kann der Verein auch mit Aufbrauchen seiner finanziellen Reserven kein ausgeglichenes Budget präsentieren. Sollten die Annahmen eintreffen, wird eine zusätzliche Finanzspritze der Träger erforderlich.
Der Vorstand hat diese Entwicklungen bereits Mitte 2023 zum Anlass genommen, der Stadt zu beantragen, die Bibliothek organisatorisch vollumfänglich in die Stadtverwaltung zu integrieren. Der Verein würde dadurch aufgelöst.
Integration kostet jährlich 118'000 Franken mehr
Der Stadtrat hat fünf verschiedene Möglichkeiten für den Weiterbestand der Bibliothek untersucht. Die Integration weist das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis auf. Allerdings steigen die Ausgaben des städtischen Haushalts von heute 565'000 Franken auf neu knapp 683'000 Franken.
Diese finanzielle Entwicklung beurteilt der Stadtrat als bedauerlich. Andererseits erhält die Stadt durch die volle Integration auch die alleinige Entscheidungskompetenz und damit die volle Kostenkontrolle.
Der Stadtrat ist zudem überzeugt davon, dass Gossau ein zeitgemässes Bibliotheksangebot benötigt. Die Nutzerzahlen sind ein Indiz dafür, dass auch ein Grossteil der Bevölkerung dies so sieht. Das Stadtparlament kann über die Integration mit jährlich wiederkehrenden Mehrkosten von rund 118'000 Franken abschliessend entscheiden.
