Recycling-Erfolg: Lengnau sammelt 8,88 Tonnen Kunststoff

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Grenchen,

Im Jahr 2024 sammelte Lengnau 8880 Kilogramm Kunststoff im Rahmen des Projekts «Bring Plastic Back» und trug so zur Ressourcenschonung und CO2-Einsparung bei.

Zentrum von Lengnau (BE).
Zentrum von Lengnau (BE). - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Verpackungen, Flaschen, Folien – Kunststoff ist im Haushalt allgegenwärtig. Nach Gebrauch sollte er aber nicht einfach weggeworfen werden, da viele der Materialen wieder verwertbar sind. Wie die Gemeinde Lengnau mitteilt, hat sie im Rahmen des Berner Projekts unter dem Label «Bring Plastic Back» im Jahr 2024 die stolze Zahl von total 8880 Kilogramm Haushaltkunststoff gesammelt und so dem Recycling zugeführt.

Die Einwohnergemeinde Lengnau ist Teil des schweizweit ersten, kantonal einheitlichen und national mit «Bring Plastic Back» kompatiblen Sammelsystem für Haushaltkunststoffe. Diese Berner Recyclinglösung – unterstützt von der AVAG Umwelt AG – startete im Mai 2023 mit 50 Gemeinden. Nach bald zwei Jahren kann vermeldet werden, dass aktuell in 204 Berner Gemeinden bereits 637’242 Personen Zugang zum Sammelsystem haben.

Recyclinglösung findet grossen Anklang

Die Akzeptanz dieser Recyclinglösung ist erfreulich, wurden bisher doch 2,58 Millionen kostenpflichtige Sammelsäcke in den Umlauf gebracht und total 1910 Tonnen Kunststoff (2023: 430 Tonnen, 2024: 1476 Tonnen) retourniert.

Davon wurden im Jahr 2024 allein in der Einwohnergemeinde Lengnau 8880 Kilogramm Kunststoffe gesammelt und dem Recycling zugeführt. Dies ist eine beachtliche Menge und zeigt, dass sich auch das Sammeln der vermeintlich kleinen Haushaltsanteile lohnt.

Das Sammelsystem ist nach den strengen Anforderungen des Verbands Schweizer Plastic Recycler zertifiziert. Die Zertifizierung beinhaltet ein komplettes und regelmässiges Stofffluss-Monitoring nach der Methode der EMPA. Dies garantiert, dass aus dem Plastikabfall auf sinnvolle Weise neue Rohstoffe gewonnen werden.

Kunststoff wiederverwertet statt vernichtet

Die Kunststoffsammlung der Einwohnergemeinde Lengnau ersetzte 2024 im stofflichen Recycling 4440 Kilogramm Neumaterial, was 13’320 Liter Erdöl einsparte. Das daraus gewonnene Regranulat reicht zum Beispiel für die Herstellung von 3469 Meter Kabelschutzrohren.

Die nicht recyclebaren Mischkunststoffe wurden der Zementindustrie als Ersatzbrennstoff zugeführt und ersetzten so 4436 Kilogramm Stein- oder Braunkohle. Gegenüber der thermischen Verwertung in einer Kehrichtverwertungsanlage konnten 25’130 Kilogramm CO2-Emissionen eingespart werden. Diese Einsparung entspricht einer Autofahrt mit einem Mittelklassewagen von 193’430 Kilometer.

Erfolgsgeschichte mit Fortsetzung

Die erfolgreiche Umsetzung des Berner Sammelsystem mit «Bring Plastic back» hat auch im Kanton Solothurn Aufmerksamkeit erregt. Nach einer umfassenden Evaluation hat der Verband der Solothurner Einwohnergemeinden VSEG das System mit marginaler Adaption übernommen allen Solothurner Gemeinden zur Umsetzung empfohlen.

Damit ist man dem Ziel einer flächendeckenden Lösung ein bedeutender Schritt nähergekommen.

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