SP AR: «Lokaljournalismus ist in seiner Existenz bedroht»
Die SP Appenzell-Ausserrhoden reagiert besorgt auf den Stopp der Newsplattform FM1Today. Die «kritische Infrastruktur der Demokratie» müsse gestärkt werden.
Mit Besorgnis hat die SP Ausserrhoden vergangene Woche zur Kenntnis genommen, dass die CH Media den Betrieb ihrer Today-Portale Ostschweiz, Zentralschweiz, Aargau, Zürich, Bern und Solothurn aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit per sofort einstellt.
FM1Today war im Jahr 2015 als Ostschweizer Newsplattform gestartet. Diese richtete sich an ein junges Publikum mit Interesse an informativen und unterhaltenden regionalen Inhalten.
Finanziert wurde die Online-Plattform ausschliesslich durch Werbung. Das Aus der Today-Portale führt einmal mehr vor Augen, dass der Lokaljournalismus in seiner Existenz bedroht ist.
Die Nähe zu den Leuten geht verloren
Für die SP AR ist der Rückzug von grossen Verlagen aus dem Lokaljournalismus gravierend. Zum einen geht damit die Nähe zu den Leuten verloren und zum anderen fehlt zunehmend die Einordnung der Lokalpolitik. Nicht zuletzt leidet auch der gesellschaftliche Zusammenhalt.
Problematisch ist für die SP AR auch, dass in der Folge der Regionaljournalismus zunehmend ersetzt wird durch eine verstärkte politische Kommunikation der Gemeinden und des Kantons.
Das ist demokratiepolitisch gefährlich, da die kritische Distanz zum staatlichen Handeln und die Kontrolle fehlen.
Recherchebasierten Journalismus auf lokaler und regionaler Ebene stärken
Für die SP AR ist klar, dass sich mit journalistischen Inhalten kein Geld verdienen lässt. Die Kosten, um für eine kleine Leserschaft recherchebasierte Artikel zu erarbeiten, sind hoch. Die Medienlandschaft darf aber nicht ausschliesslich wirtschaftlichen Zwängen überlassen werden.
Denn die Konzentration und der laufende Abbau journalistischer Angebote trifft die Demokratie im Kern. Die SP Ausserrhoden ist überzeugt, dass der Journalismus Rahmenbedingungen braucht, die den veränderten Bedingungen Rechnung tragen, damit er seine tragende gesellschaftliche Rolle weiterspielen kann.
Anders ausgedrückt: Man muss in die kritische Infrastruktur der Demokratie investieren. Allem voran braucht es eine breite Diskussion, wie der recherchebasierte Journalismus auf lokaler und regionaler Ebene erhalten und gestärkt werden kann.