Offene Fragen zur Zukunft der Wattwiler Spitalliegenschaft
Weiterhin ist unklar, wie es mit der Spitalliegenschaft in Wattwil weitergeht. Zwischen Regierung und Gemeinde gibt es Differenzen. Dazu übt die private Solviva AG Druck aus. Es laufen Gespräche, die vorläufig nicht kommentiert werden.
Seit der Abstimmung vom 13. Juni ist klar, dass es in Wattwil kein öffentliches Spital mehr geben wird. Deshalb muss nun in einem nächsten Schritt die Zukunft der Liegenschaft geklärt werden. Die private Solviva AG will das Gebäude für zehn Millionen Franken übernehmen und es für Angebote der Langzeitpflege einrichten.
Der Solviva-CEO verlangte in einem Interview mit dem «St. Galler Tagblatt» von der Gemeinde Wattwil bis Ende Juni ein «Commitment», dass sie das Projekt mittrage. Dieses Bekenntnis fehlt bisher oder es wurde zumindest nicht öffentlich abgegeben.
Ungeklärt ist auch die Frage, ob Wattwil nun ein Rückkaufsrecht für das Spitalgebäude besitzt - oder nicht. Die St. Galler Regierung ist der Ansicht, dass eine solche Option nicht geltend gemacht werden kann. Kurz nach der Abstimmung am 13. Juni teilte die Gemeinde aber mit, es gebe ein vertraglich verbrieftes Recht auf die Spitalliegenschaft. Der Gemeinderat erwarte von der Regierung, dass es respektiert werde.
Auskünfte zu den offenen Fragen gibt es vorläufig nicht. Hinter den Kulissen finden aber Gespräche statt. Der Gemeinderat und Vertreter der St. Galler Regierung stünden im Austausch, um «gemeinsam die avisierte Umnutzung der Spitalliegenschaft zu konkretisieren», teilte Gemeindepräsident Alois Gunzenreiner auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.
Beide Parteien seien sich einig, dass mit Blick auf alle Betroffenen so rasch als möglich Klarheit geschaffen werden müsse. Eine nachhaltige Umnutzung und Sicherung der medizinischen Versorgung sei von zentraler Bedeutung. «Die aufgenommenen Gespräche sind vertraulich und werden nicht kommentiert», so Gunzenreiner.