Unbewilligte Oldtimer-Sammlung von ERZ wird versteigert
Das Aufräumen bei der Dienstabteilung Entsorgung + Recycling der Stadt Zürich (ERZ) geht weiter: Am Samstag wird die Oldtimer-Sammlung, welche ERZ ohne städtischen Auftrag aufgebaut hatte, versteigert.
Zur Versteigerung kommen 16 restaurierte Fahrzeuge, Anhänger und Kleinmaschinen, wie die Stadt Zürich am Montag mitteilte. Alle Fahrzeuge haben einen Bezug zur Abfallentsorgung oder zum Unterhalt von Strassen und Grünflächen. Am Montag wurden die Objekte den Medien präsentiert.
Highlight der ungewöhnlichen Sammlung sind zwei historische Kipper-Lastwagen von Berna und von Saurer aus den Jahren 1946 und 1954. Zu den grossen Fahrzeugen gehört auch ein Kehrichtwagen von 1972 und ein Kanalreiniger-LKW aus dem Jahr 1987.
Weiter wird eine Reihe von Motorkarren und Kleinfahrzeugen versteigert, darunter ein Spindelrasenmäher mit Baujahr 1965. Zudem umfasst die Sammlung mehrere Anhänger, die ältesten sind ein Strassenwischanhänger von anno 1907 und ein Sprengwagen aus dem Jahr 1904. Das kleinste Objekt ist ein Kübel auf Rädern samt Halterung für Besen und Schaufel mit unbekanntem Baujahr.
Die Auktion geht am Standort des «Oldtimer-Museums» in der Ara Glatt in Opfikon über die Bühne. Sie wird wird durch die Spezialisten des städtischen Gantlokals Hardau abgewickelt.
Das öffentlich nicht zugängliche Museum, das in einem Gebäude der stillgelegten Abwasserreinigungsanlage aufgebaut worden war, wird nach der Auktion aufgelöst. Der Erlös aus der Auktion wird dem Gebührenhaushalt der Stadt Zürich gutgeschrieben.
Von der Auktion ausgenommen sind zwei historisch wertvolle Fahrzeuge mit starkem Bezug zur Stadt Zürich und den Aufgaben von ERZ. Sie werden in die Besucher-Rundgänge von ERZ integriert.
Die Oldtimer-Sammlung gehörte zu einer «Parallelwelt mit eigenen Regeln», welche das ERZ laut einem externen Untersuchungsbericht von 2019 aufgebaut hatte. Nebst den Fahrzeugen gehörten etwa auch fünf Emus dazu und eine Badelandschaft für die ERZ-Angestellten in einem ehemaligen Klärbecken. Zudem wurden Unregelmässigkeiten bei Dienst- und Privatfahrzeugen entdeckt sowie drei schwarze Kassen.
Der ehemalige Direktor Urs Pauli wurde wegen Verdachts auf ungetreue Amtsführung 2018 fristlos entlassen und angezeigt. Strafverfahren wurden gegen insgesamt acht Personen eröffnet.