Die Gemeinde Horw rechnet für das Jahr 2025 mit roten Zahlen in der Erfolgsrechnung. Die Rechnung sieht einen Aufwandüberschuss von 5,78 Millionen Franken vor.
Das Dorfzentrum von Horw.
Das Dorfzentrum von Horw. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Wie die Gemeinde Horw mitteilt, erwartet die Gemeinde in ihrem Budget für das Jahr 2025 in der Erfolgsrechnung einen Aufwandüberschuss von 5,78 Millionen Franken, dies bei einem Aufwand von 116,81 Millionen Franken und einem Ertrag von 111,03 Millionen Franken. Der bisherige Steuerfuss von 1,45 Einheiten soll beibehalten werden.

Der Aufwand steigt gegenüber dem Budget 2024 um 3,7 Millionen Franken oder 3.3 Prozent.

Die Betriebskosten der Bildung steigen rund 1,8 Millionen Franken. Ein Teil des Kostenwachstums wird durch höhere Schülerzahlen verursacht. Zudem plant der Kanton ein Massnahmenpaket «Attraktivierung Lehrerberuf».

Diese Massnahmen werden ab Schuljahr 2025/26 umgesetzt. Weiter ist die Nachfrage nach den Angeboten der Tagesstrukturen gestiegen. Dieses Kostenwachstum wird mit zusätzlichen Kantonsbeiträgen von 1,1 Millionen Franken abgefedert.

Stark wachsende Beiträge an den Sonderschulpool

Deutlich höhere Beiträge bezahlt die Gemeinde in den Kantonalen Sonderschulpool. Die kantonalen Poolkosten steigen von 63 Millionen Franken (2023) auf 79,8 Millionen Franken (Budget 2025).

Der Pro-Kopfbeitrag wird von 155 Franken auf 202 Franken erhöht (plus 30 Prozent). Der Beitrag der Gemeinde Horw beträgt im Jahr 2025 insgesamt 3,15 Millionen Franken.

Als Gründe nennt der Kanton unter anderem eine höhere Anzahl Lernende mit anspruchsvollen Verhaltensauffälligkeiten, Vergrösserung der Infrastruktur und höhere Zahlungen an Gemeinden für integrative Sonderschulung.

Ausgleichszahlungen in den Finanzausgleich bleiben hoch

Mit dem Jahr 2022 war auch eine Zeitspanne von fünf Jahren zu Ende gegangen, in der Horw vorübergehend zusätzliche Steuererträge aus Sondereffekten der Dividendenbesteuerung verzeichnen konnte.

Wegen dieser hohen Erträge resultieren nun zeitverzögert höhere Ausgleichszahlungen in den Ressourcenausgleich des kantonalen Finanzausgleichs. 2025 beträgt diese Zahlung 11,3 Millionen Franken.

Ab dem Jahr 2026 werden diese Beiträge wieder auf rund sechs Millionen Franken sinken. Gemäss Vorgaben des Kantons durften aus den höheren Einnahmen keine Rückstellungen gebildet werden.

Mit dem Eigenkapital von rund 258 Millionen Franken federt die Gemeinde diese temporären Mehrausgaben ab.

Unsichere Ertragsentwicklung

Die grösste Unsicherheit im Budget 2025 liegt bei den Steuern. Diese Erträge sind sehr volatil und können von Jahr zu Jahr stark schwanken.

Rückmeldungen von Steuerkunden ergeben jeweils im Laufe des Jahres ein genaueres Bild, so auch für das Jahr 2024. Gemäss diesen Informationen wird die Rechnung des laufenden Jahres wahrscheinlich besser abschliessen als budgetiert.

Eine verlässliche Vorhersage fürs Jahr 2025 ist jedoch nicht möglich, entsprechend ist die Budgetierung mit Unsicherheiten behaftet. Fürs kommende Jahr verbleibt nach heutigem Kenntnisstand ein Aufwandüberschuss von 5,76 Millionen Franken.

Hohe Investitionen in Bildung und Klimaschutz

Das Budget der Investitionen ins Verwaltungsvermögen sieht Ausgaben von 22 Millionen Franken und Einnahmen von 1,7 Millionen Franken vor. Insgesamt werden im Budget 2025 rund 30 Investitionsprojekte aufgelistet.

Im Bereich Immobilien sollen im Sinne eines klimafreundlichen Gebäudeparks verschiedene Gebäude, vor allem Schulhäuser, nachgerüstet werden. Bei grösseren Investitionen muss der Einwohnerrat zusätzlich zum Budget auch einen Sonderkredit genehmigen.

Für den Neubau des Schulhauses Allmend wurde für das Jahr 2025 ein Anteil von 10,8 Millionen Franken budgetiert, wobei über diesen Sonderkredit von total 32 Millionen Franken noch die Horwer Stimmbevölkerung zu befinden hat.

Weiter plant die Gemeinde Investitionen im Bereich Verkehr (St. Niklausenstrasse und Verkehrsknoten Langensand).

Ausblick bis 2028

Die Rechnungen der kommenden Jahre werden durch die definitiven Steuererträge sowie durch die geplanten Revisionen beim Finanzausgleich und durch die Ertragsanteile aus den OECD-Ergänzungssteuern stark beeinflusst.

Aufgrund heutiger Annahmen erzielt die Gemeinde Horw infolge der hohen Zahlungen in den Finanzausgleich in den nächsten Jahren einen sehr tiefen Cashflow. Zudem steigt die Investitionstätigkeit.

Die Deckung des Verwaltungsvermögens durch Eigenkapital unterschreitet den Grad von 80 Prozent jedoch zu keinem Zeitpunkt. Diese Kennzahl ist in der Finanzstrategie als Grenze für eine gesunde Finanzierung definiert.

Handlungsspielraum bleibt erhalten

Aufgrund der guten Rechnungsergebnisse der Vorjahre konnte die Gemeinde Reserven schaffen, sodass sich trotz des Aufwandüberschusses des Budgets 2025 kein kurzfristiger Handlungsbedarf in Form von Sparpaketen oder einer Anpassung des Steuerfusses abzeichnet.

Die Gemeinde hat weiterhin genügend Handlungsspielraum, um zukünftige Herausforderungen gut zu bewältigen.

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