Krienser sehen in ihrer Stadt noch Verbesserungspotenzial
Wie die Stadt Kriens meldet, ist die Bevölkerung laut Umfrage zufrieden. Luft nach oben besteht bei Familienfreundlichkeit oder wirtschaftlicher Attraktivität.
Das Gesamtbild der Krienser Bevölkerung von ihrem Lebensraum ist positiv.
Dieses Fazit lässt eine erste Auswertung der Ergebnisse einer Bevölkerungsumfrage zu, welche die Stadt Kriens im vergangenen Frühling durchführen liess.
Mit 72 Punkten auf einer Skala von 100 liegt die Stadt Kriens damit im Bereich «gut», was etwas unter dem gesamtschweizerischen Schnitt von 79 Punkten liegt.
Insgesamt nehmen die befragten Krienser Themen wie «Werkdienst und Entsorgung», «Sicherheit» und «Einkaufs- und Dienstleistungsangebot», «Freizeitaktivitäten», «Kommunikation» und «Leben im Alter» mit jeweils über 70 Punkten positiv wahr.
Grösstes Verbesserungspotenzial bei wirtschaftlicher Attraktivität
Andere Themen werden mit teilweise knapp darunter liegenden Werten eher kritisch wahrgenommen. Dazu gehören Themenfelder wie «Ambiente», «Familienfreundlichkeit», «Schulwesen», «Mobilität», «Kultur- und Unterhaltungsangebot» oder «Stadtrat».
Am meisten Verbesserungspotenzial orten die Teilnehmenden an der Umfrage bei der «wirtschaftlichen Attraktivität».
Dabei spielte sicher auch eine Rolle, dass Fragen nach der Steuerlast für die Bevölkerung sowie nach der finanzpolitischen Gesamtsituation der Stadt ebenfalls in diesem Kontext abgefragt wurden.
Insgesamt zeigten die Zahlen gut auf, wo Krienser in ihrer Stadt Verbesserungspotenzial sehen.
Abgefragte subjektive Wahrnehmung ist in Stadtentwicklung zu übersetzen
Die Umfrage liess die Stadt Kriens im Rahmen ihrer Legislaturziele durchführen. Es ging darum, herauszufinden, wie die Krienser Bevölkerung ihren Lebensraum insgesamt wahrnimmt.
Dabei handelt es sich immer um eine subjektive Wahrnehmung. Es ist nun Sache der Behörden, diese Wahrnehmung einzuordnen und in die Planung der weiteren Stadtentwicklung einfliessen zu lassen.
Die Zahlen basieren auf einem Rücklauf von fast 20 Prozent und insgesamt 1256 Antworten.
Ein guter Wert, wie der in Kriens wohnhafte Wirtschaftspsychologe Mario Bazzani festhält. Er hat die Umfrage mit der Luzerner Transfer Plus AG geleitet.
Städtoskop-Umfragemodell zielte auf Handlungspotenzial für Verbesserungen
Zur Teilnahme an der Umfrage eingeladen wurden rund 6000 Krienser über 16 Jahren.Sie wurden nach dem Zufallsprinzip ermittelt, bilden aber die Krienser Bevölkerung aufgrund verschiedener Kriterien repräsentativ ab.
Der Krienser Stadtrat hatte Anfang September ein erstes Mal Einsicht in die Ergebnisse. Jetzt gelte es, diese Rückmeldungen vertieft zu analysieren und die dokumentierte Wahrnehmung richtig einzuordnen.
Das Städtoskop-Umfragemodell zielt deshalb weniger ab auf Ranglisten und Tabellen als vielmehr auf das Ermitteln von Handlungspotenzial für Verbesserungen.
Der vergleichsweise hohe Rücklauf zeige, dass den Menschen viel an ihrem direkten Lebensumfeld liege.
Beite Auswertung soll spätestens bei Herbstklausur des Stadtrats vorliegen
Der Stadtrat wird sich jetzt in den kommenden Wochen vertieft mit dem umfangreichen Zahlenmaterial auseinandersetzen.
Zusätzlich zur Gesamtauswertung soll es mit Blick auf konkrete Fragestellungen auch in Einzelbereichen vertieft ausgewertet werden.
Insgesamt will der Stadtrat spätestens bei der Herbstklausur eine breit angelegte Auswertung zur Hand haben, wenn er sich mit dem Legislaturprogramm 2024 bis 2028 befasst.
Der Stadtrat sehe es als grosse Chance an, auf diesem Weg im Dialog mit der Bevölkerung die nächsten Schritte in der Entwicklung der Stadt Kriens zu machen.
Stadtrat entwickelt Massnahmen für mehr Krienser Zufriedenheit
Durch die kombinierte Betrachtung der Resultate über alle Perspektiven hinweg lassen sich diejenigen Bereiche identifizieren, durch welche sich die Zufriedenheit der Krienser am effektivsten verbessern lässt.
Die Studienleitung macht in ihrem Abschlussbericht zwar konkrete Vorschläge für Handlungsfelder. Konkrete Massnahmen wird der Stadtrat jetzt aber selber entwickeln.
Bevölkerung wünscht sich mehr Transparenz
Wie die Umfrage gezeigt hat, wünscht sich ein grosser Teil der Bevölkerung eine transparente Erklärung von politischen Entscheiden.
Ein erster Schritt ist, dass die Ergebnisse der Städtoskop-Umfrage öffentlich zugänglich gemacht werden. Interessierte können sich so vertieft mit einem der 14 Einzelthemen und den Antworten auf die darin gestellten Fragen befassen.
So lassen sich etwa Unterschiede in der Wahrnehmung einzelner Fragen je nach Quartier, nach Alter, nach Haushaltseinkommen et cetera herausfiltern und darstellen.
Wie der Stadtrat mit den Studienergebnissen weiter umgehen wird, will er in den kommenden Wochen festlegen.