Wie die Gemeinde Zollikon mitteilt, nimmt der Gemeinderat die Kritik zur neu geplanten Linienführung der Buslinie 910 ernst und legt Rekurs ein.
Zollikon
Die Gemeindeverwaltung in Zollikon ZH. - Nau.ch / Simone Imhof
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Die Gemeinde Zollikon ist im Fahrplanverfahren 2025/2026 des Zürcher Verkehrsverbundes (ZVV) von diversen Fahrplananpassungen betroffen.

Die grösste Änderung erfolgt bei der Buslinie 910.

Diese wird künftig nicht mehr zum Bahnhof Tiefenbrunnen, sondern zum Bahnhof Zollikon geführt, wo der Anschluss an die S-Bahn gewährleistet ist.

Durch diese Änderung können die Haltestelle Sennhof und somit die Erschliessung des Quartiers Sennhof während der gesamten Betriebszeit, auch an den Wochenenden und an Feiertagen, ermöglicht werden.

488 Personen unterzeichneten die Unterschriftensammlung

Diese Vorteile der neuen Linienführung hatte der Gemeinderat bislang höher gewichtet als die direkte Linienführung zum Bahnhof Tiefenbrunnen, weshalb er zum Verbundfahrplan keine Einwendungen erhob und die zum Zeitpunkt der öffentlichen Auflage der Fahrpläne eingegangenen Begehren aus der Bevölkerung nicht unterstützte.

In der Folge wurden von vielen Seiten unter anderem Leserbriefe in Lokalzeitungen sowie offene Briefe an den Gemeinderat geltend gemacht, dass die direkte Anbindung an den Bahnhof Tiefenbrunnen einem breiten Bedürfnis entspricht.

Eine entsprechende Unterschriftensammlung des Quartiervereins Zollikerberg wurde von insgesamt 488 Personen unterzeichnet.

Anlässlich der Gemeindeversammlung vom 12. Juni 2024, bei der Anfragen zur Buslinie 910 eingegangen sind, führte der Gemeinderat aus, dass er die grosse Verunsicherung in der Bevölkerung betreffend die geplante Änderung unterschätz habe und deshalb einen Rekurs auf Basis der Gegenargumente prüfen werde.

Gemeinderat wird Rekurs einlegen

«Wir nehmen die Kritik unserer Bevölkerung ernst», sagt Gemeindepräsident Sascha Ullmann, «nach nochmaliger Auslegeordnung im Gemeinderat sind wir übereingekommen, die Anliegen der Begehrensteller zu unterstützen.»

Konkret wird der Gemeinderat gegen den im Juli zu erwartenden Beschluss des Verkehrsrats Rekurs einlegen, basierend auf den Argumenten der Gegnerschaft der Linienänderung.

Allzu grosse Hoffnungen möchte er der Bevölkerung aber nicht machen: «Das Fahrplanverfahren wurde ordnungsgemäss durchgeführt, gemäss Abklärungen sind die Erfolgschancen eines Rekurses an den Regierungsrat gering.»

Kostenübernahme eines zusätzlichen Fahrzeugs

Einem Rekurs ist zudem die aufschiebende Wirkung entzogen.

So ist es wahrscheinlich, dass die Buslinie 910 im Dezember 2024 angepasst wird, da das Rekursverfahren in der Regel länger dauert.

Wird der Rekurs nicht gutheissen, prüft der Gemeinderat die Variante der Kostenübernahme eines zusätzlichen Fahrzeugs, damit der Bus 910 sowohl den Bahnhof Tiefenbrunnen als auch den Sennhof anfahren könnte.

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