Vitznau

Lage in Vitznau LU angespannt - zwei Häuser bleiben evakuiert

Nach heftigen Regenfällen bleibt die Lage in Vitznau LU angespannt. Zwei Häuser sind weiterhin evakuiert.

Vitznau LU
Erdrutsch am Samstag, 1. Juni 2024 in Vitznau LU. - Keystone / Stuetzpunkt Feuerwehr Kuessnacht

Die Lage im Gebiet Hinterbergen in Vitznau bleibt nach den grossen Hangrutschen vom vergangenen Wochenende angespannt.

Zwar konnten die Bewohner von drei der fünf in der Nacht auf Dienstag evakuierten Liegenschaften in Zwischenzeit in ihre Häuser zurückkehren. Zwei Häuser bleiben aber bis sicher am Montag evakuiert.

«Wir wollen kein Risiko eingehen», sagte Gemeinderat Erich Waldis am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es sei momentan ein Wettlauf gegen die Natur und Zeit.

Boden ständig in Bewegung

Der Boden sei stets ein bisschen in Bewegung – wenn auch nur wenige Zentimeter. Und die nächsten Regenfälle seien bereits vorhergesagt.

Vor Ort sei nun auch ein 40-Tonnen-Bagger, der das Geröll und grosse Steinbrocken rasch wegschaufle, sagte Waldis. Zudem werde Wasser genug weit oben abgeleitet.

Auf Überwachungsposten würden jeweils vier bis sechs Personen die Lage beobachten. Momentan seien vor allem noch zwei Liegenschaften von Hangrutschen bedroht – unter anderem das Restaurant Hinterbergen.

Rückkehr vor Montag ausgeschlossen

Für die Bewohner dieser beiden Häuser kommt laut Waldis eine Rückkehr vor Montag nicht in Frage. Das Gebiet Hinterbergen ob Vitznau war nach starken Regengüssen am Samstagmorgen von einem grossen Hangrutsch überrascht worden.

Rund 150'000 Kubikmeter rutschten in die Tiefe. Das entspricht der Ladung von mehr als 1600 Lastwagen mit Anhänger.

Im Laufe des Tages hatten sich noch weitere Erdmassen gelöst. Insgesamt dürften laut Waldis rund 300'000 Kubikmeter an Gesteinsmasse in Bewegung gewesen sein.

Acht Bauernhöfe evakuiert

Acht Bauernhöfe in der Nähe des Rutschungsgebiets mussten evakuiert werden.

Nachdem sich die Lage trotz weiteren Regengüssen vorerst zu entspannen schien, evakuierte die Gemeinde dann in der Nacht auf Dienstag erneut fünf Bauernbetriebe – weil das Wasser die Erde verzögert wieder in Bewegung gesetzt haben könnte.

Zwischen 20 und 25 Personen mussten laut Behördenangaben gegen 3 Uhr in der Nacht ihre Häuser verlassen. Sie wurden auf anderen Bauernhöfen oder im Dorf untergebracht.

Bislang wurde laut Waldis einzig ein Güllesilo durch die Hangrutschungen beschädigt, wodurch ein Teil der Gülle in den Altdorfbach abfloss.

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