SC Langenthal schockt Chur im Playoff-Duell
Wie der SC Langenthal bekannt gibt, errangen die Oberaargauer einen überraschenden 4:2-Sieg gegen den Favoriten EHC Chur im Viertelfinal.
Die Langenthaler spielen das dritte Powerplay. In Überzahl waren die Oberaargauer zuletzt nicht oft erfolgreich, aber gleich nach kurzer Zeit setzen sie sich fest.
Die Scheibe geht hin und her und landet letztlich bei Jamie Schaub. Bei Basel wurde er nur spärlich eingesetzt und bei Langenthal zeigt er dann, was er kann.
Nach nicht ganz 44 Minuten geht sein Schuss perfekt unter die Latte. Es sollte das Siegestor in diesem zweiten Viertelfinalspiel gegen Chur sein.
Der Neuntplatzierte trumpft gegen den Qualifikationssieger gross auf, mit einem Schuss ins leere Tor von Nathan Kellenberger in der letzten Minute steht es zuletzt sogar 4:2.
SCL überrascht mit taktischer Organisation und Selbstvertrauen
«Unglaublich solche Spiele. Zu Hause, diese Fans, wir haben einander geholfen und hatten auch ein wenig Glück.» Das Resümee von Torhüter Louis Kurt trifft ins Schwarze.
Chur hat zwar oft die besseren Chancen, scheitert aber ebenso oft am SCL-Keeper. Und dessen Vorderleute verblüffen einmal mehr.
Mit hervorragender taktischer Organisation, Ruhe am Puck und Selbstvertrauen spielen sie so, wie es vor einem Monat noch undenkbar war.
Langenthaler bleiben unbeeindruckt von Ausgleichstoren
Stark ist dabei auch, dass Langenthal zweimal in Führung geht und sich von Ausgleichstoren nicht verunsichern lässt. Schon in der zweiten Minute ist es Mike Wyniger, der zum 1:0 trifft.
Sein Weitschuss unterstreicht die Form des Verteidigers, der in den letzten Wochen schrittweise immer wichtiger wurde und auf dem Eis mittlerweile eine grosse Rolle einnimmt.
Chur reagiert dann zwar, als Gelb-Blau im zweiten Drittel kurze Zeit zu passiv ist, und gleicht durch Marha aus.
«Wir gehen füreinander. Immer»
Auch dank einem Danebengreifen vom phasenweise unsicher scheinenden, noch jungen Torhüter Elijah Neuenschwander führt Langenthal dank einem haltbaren Schuss von Zsombor Kiss aber bald wieder.
Zwar gleicht Marha diese Situation mit seinem zweiten Tor wieder aus, so richtig in die Partie findet Chur aber nicht.
Trotz mehrerer guter Chancen scheitern sie letztlich zu oft an der «Kurt-Magie» und, wie der angesprochene Torhüter sagt, am Zusammenhalt der Equipe.
Diesen Eindruck erhält man dann auch in den Schlusssekunden.
Langenthal setzt Chur unter Spannung nach Serienausgleich
Während bei Chur für einen kurzen Moment die Nerven blank liegen und Ronny Dähler deshalb noch eine Strafe wegen unsportlichem Verhalten gegen einen Offiziellen kassiert, bleibt Gelb-Blau auch vor dem entscheidenden 4:2 in Churs Druckphase zumeist cool.
Nach dem lautstarken Jubel von über 1400 Fans ist klar: Der Druck liegt nach dem Serienausgleich der Langenthaler nun bei Favorit Chur.
Für den erhofften Aufstieg brauchen die Bündner die Halbfinalqualifikation und die benötigt nach zwei Spielen tabellarisch gesehen überraschenderweise noch zwei Siege.