Ökologische Aufwertung des Schulareals Ziefen
An der Schule Ziefen startet ein Projekt zur ökologischen Aufwertung der Schulhausumgebung. Im Frühjahr 2022 werden die ersten Pflanzen gesetzt.
Wie die Gemeinde Ziefen mitteilt, wurde die Umgebung der Schule anlässlich des Europäischen Naturschutzjahres 1995 umgestaltet.
Die Ankündigung im Gemeindeanzeiger September/1995 lautete: «Blumen zum Träumen, Insekten zum Bewundern, Wasserpumpen zum Spielen, Weidenhäuschen zum Verstecken, Hügel, um die Welt zu bestaunen, Kräutergarten für die Schulküche, Steinmäuerchen zum Ausruhen und Büsche als Futterplatz.»
Nach über einem Vierteljahrhundert stehen noch Steine und Mergelhaufen, einheimische Wildblumen hingegen sind teils zurückgedrängt von einheimischen Büschen und Bäumen und von invasiven Neophyten überwuchert oder ersetzt worden.
Der Natur- und Vogelschutzverein Ziefen (NVVZ), in Absprache mit der Schule Ziefen, der Landschaftspflegekommision und Vertretern der Bevölkerung haben dem Gemeinderat ein Projekt zur ökologischen Aufwertung und der Pflege des Schulareals unterbreitet. Dabei sollen die bestehenden Strukturen weitestgehend bestehen bleiben, und sinnvoll betreut und ergänzt werden.
Ökologisch wertvolle Pflanzen statt Neophyten
Mit dem Projekt soll eine längerfristige, ökologisch nachhaltige Bewirtschaftung der bestehenden naturnahen Umgebung realisiert werden.
Die Bekämpfung der Neophyten, die Schaffung und der Erhalt von ökologisch wertvollen Pflanzenbeständen und Kleinstrukturen, die von diversen Insekten-, Reptilien-, Vogel- und Kleinsäuger-Arten genutzt werden können, sind zentrale Anliegen des Projektes.
Die Schule wird aktiv und auf freiwilliger Basis miteinbezogen, wo das Sinn macht. So soll 2022 das bestehende, aber nicht mehr funktionsfähige Wildbienenhaus in Zusammenarbeit mit der Schule wieder in Betrieb genommen werden.
Eine naturnahe Umgebung für die Schüler
Die Umgebung soll der Schule und den Kindern einen naturnahen Erlebens- und Beobachtungsraum bieten und mag Gartenbesitzer animieren, ihre Gärten ebenfalls zukunftsfähig zu gestalten.
Zukunftsfähig sind Gärten, die robust sind gegenüber Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen und Artenschwund, die einheimischen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten.
In einem ersten Schritt sind im Jahr 2021 die wuchernden und alles überschattenden Hartriegel- und Ahornbestände zurückgeschnitten und die amerikanischen Goldruten gejätet worden.
Im Frühjahr und Herbst 2022 werden die bestehenden Pflanzenbestände mit einheimischen insekten- und vogelfreundlichen Sträuchern ergänzt. Zudem werden ergänzend Sand, Gelbkies und Kalkschotter eingebracht, um durch die Vielfalt des Bodens die Diversität der Kräuterschicht zu fördern.
«Unkräuter» wie die Wegwarte fördern die Biodiversität
«Unkräuter», das heisst einheimische selbst versamende Blütenpflanzen wie zum Beispiel die Wegwarte, sind auf den ausgeschiedenen Flächen explizit erwünscht. Sie bieten Insekten Futter und Brutplätze und diese wiederum sind Nahrung für Vögel und Kleinsäuger.
Man hofft auf Hummeln, Weinbergschnecken, Stieglitze und andere Bewohner – für eine lebendige Umgebung der Schule Ziefen.
Der Kanton unterstützt das Projekt mit 3562 Franken
Das Projekt «Ökologische Aufwertung der Schulhausumgebung Ziefen» wurde im Rahmen des Neophyten-Bekämpfungsprogramms des Kantons Basel-Landschaft eingereicht und wird von diesem mit 3562 Franken unterstützt. Das gesprochene Geld deckt die Auslagen für das benötigte Material und die vorhergesehenen Pflanzen.
Das Konzept und die Leitung der Arbeiten werden vom NVVZ übernommen, die Kompetenzen sind in einer Vereinbarung mit der Gemeinde festgelegt. Arbeiten mit Maschinen werden vom Abwart ausgeführt. Das Jäten und die Neupflanzungen übernehmen Freiwillige in Fronarbeit.
Detaillierte Informationen zu diesem Projekt findet man auf der Webseite des Natur- und Vogelschutzverein Ziefen.