Luzerner Sprücheklopfer lassen sich über FCL, Uni und Bundesrat aus
Dass es dieses Jahr eine zweite Auflage der «Värsli-Brönzlete» an der Luzerner Fasnacht geben würde, war trotz der Pandemie schon lange klar - die 900 Tickets für die Auftritte der Sprücheklopfer in den neun Lokalen waren im Oktober innert weniger Tage ausverkauft. Am Freitagabend spotteten die Gruppen über den FCL, die vegetarische Uni-Mensa und Gender. Ein Auszug aus den Sprüchen:
Etz beni grad go poschte gsi
Was heds au alls im Chörbli drii,
Tomate, Rüebli ond Sugetti,
Ond Bluemechöli - ganz adretti,
Honigsüessi Bio Melone
Wonderbari zarti Bohne
Keis Fleisch vom Säuli, Kalb oder Muni
Jä ech be de Chefchoch a de Lozärner Uni. (D'Pfotteri-Motteris)
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Vell lieber als wie a de Uni Lozärn es Ghackets us Pflanze
hani s Original - en Sou, gschredere em Ganze,
Mer säid jo ned umesöscht, set langer Zyt,
«auch die Augen isst man mit». (Freiheitsjäger)
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Zu mehreren Reimen animierte die Leistung des FC Luzern:
Z‘Lozärn geht’s jetz es U-Boot, e so hannis jedefalls ghört,
ech weiss ned öb’s das brucht, oder öb das Euch stört.
Es seg natürlech verbonde med unzählige Gfohre,
aber mer hend jo scho de FCL ond dä taucht sett Johre. (Echo vom Pulverturm)
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Mer dröcked aber euch de Duume,
De letschti Platz bald chönd verruume.
S'wär truurig noch dem Cup-Sieg,
S'Johr spöter i de Challenge League. (Zunftrat Gordonblööö)
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Scho länger laufts bim FCL
leider ned eso, wie's sell.
dä Grotte-Kick chasch eifach nömme gseh.
Sogää d'St.Gallo sind no besso,
chumm das iisch doch zum Vegesso,
de FCL bruch jetzt en Plan B.
Am beschte wär's sie gäbid Forfait, ruumid s'Stadion ratzfatz,
teersch denn s Schpelfäld ond so hättisch för die Car de ändlich Platz. (D'Bögugäber)
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Dass der Luzerner Stadtrat an den Schulen genderneutrale Toiletten bauen will, bewegte die Gruppe «Haued em Hond de Schwanz ab» zu folgendem Ratschlag:
Liebe Stadtrot, of verschedeni WC-Scheldli (...) chasch i de Primarschuel verzechte,
wechtig esch für chliini Mönschne eifach, dass sie ihres Gschäft schnell chönd verrichte.
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Auf das Parkett der nationalen Politik begaben sich Urbi@Orbi:
Die haubi Schwiz schreit «Gopfriedstutz!»
de Ueli treid e Trychlermutz!
Ä heig ned gwüsst, was das bedütet,
debi hed's ehm längscht scho i de Ohre glütet.
Ueli, so chasch du ned witer mache,
söscht wird dich gli die ganzi Schwiz uslache.
Vo üs Päpscht ged das en Ermahnig,
zerscht hesch «kä Luscht» und jetz «kä Ahnig».
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Im Vergleich zu anderen Regierungen sei die Schweiz gut bedient, fand «Haued em Hond de Schwanz ab»:
Guet hemmer id e Schwiz z'oberst e sebeköpfige Bondesrot,
Do vertreit's es, wenn eine ke Loscht het ond e andere e Beziehig afoht.
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Die guten Seiten eines Lockdowns betonten die Bianchineri in ihrem Beitrag.
Mä macht Spieli däheimä, mä chochet und liäbt sich, ja mä gueäd sich innig gspürä,
Ä Lockdown wär au fürä FCL guät, de chönnter wenigstens nümmä verlürä.
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Angesichts der aktuellen Entwicklung in der Ukraine überdachten einige Gruppen ihr Programm oder passten es gar an. Die Organisatoren betonten aber, dass man Fasnacht mache und keine Weltpolitik.