Vilters-Wangs schliesst 2023 mit Millionenüberschuss ab
Wie die Gemeinde Vilters-Wangs berichtet, weist die Jahresrechnung 2023 einen äusserst erfreulichen Ertragsüberschuss von 2'934'375,97 Franken aus.
Die Rechnung 2023 der Gemeinde Vilters-Wangs schliesst mit einem operativen Ertragsüberschuss von 2'934'375,97 Franken deutlich besser als erwartet ab.
Nach einer Einlage von 1'000'000 Franken in die Ausgleichsreserve beträgt das ausgewiesene Gesamtergebnis 1'934'375,97Franken.
Der Budgetprozess ist naturgemäss herausfordernd, da viele nicht beeinflussbare Faktoren zu starken Schwankungen bei den Einnahmen und Ausgaben führen können.
Unerwartet hohe Steuereinnahmen haben zum ausgezeichneten Ergebnis geführt.
Nachzahlungen für die Vorjahre
Bei den Einkommens- und Vermögenssteuern der natürlichen Personen führten hohe Nachzahlungen für die Vorjahre zu Mehreinnahmen von rund 900'000 Franken.
Auch die Gewinn- und Kapitalsteuern der juristischen Personen fielen um rund 545'000 Franken höher aus.
Weitere grosse Abweichungen gegenüber dem Budget weisen die Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern mit einem Plus von rund 443'000 Franken auf.
Minderaufwand für Soziale Sicherheit
Auf der Aufwandseite schlägt vor allem die Soziale Sicherheit (unter anderem Sozialhilfe) mit einem Minderaufwand von rund 720'000 Franken zu Buche.
Aber auch im Strassenunterhalt, in der Bildung und in der allgemeinen Verwaltung ist weniger Aufwand angefallen.
Einzig im Bereich Gesundheit fiel aufgrund der Pflegekosten-Restfinanzierung ein Mehraufwand von 168'000 Franken an.
Strassenprojekte werden später ausgeführt
Verschiedene Strassenprojekte verzögern sich und können erst im laufenden Jahr oder später ausgeführt werden.
Erfreulich ist, dass die Gesamtsanierung der Oberstufenzentrums, Schulhaus Süd voraussichtlich rund 300'000 Franken günstiger als geplant abgeschlossen werden kann.
Technische Betriebe ebenfalls mit Ertragsüberschuss
Auch die Technischen Betriebe mit den Bereichen Elektrizitätswerk, Kommunikationsnetz und Wasserversorgung weisen mit einem Ertragsüberschuss von 1'012'946,89 Franken ein sehr erfreuliches Jahresergebnis aus.
Das Elektrizitätswerk hat dazu rund 545'000 Franken, die Wasserversorgung rund 346'000 Franken und das Kommunikationsnetz rund 122'000 Franken beigetragen.
Steuerfusssenkung geplant
Für das laufende Jahr 2024 beantragt der Rat eine Steuerfusssenkung von 125 Prozent auf neu 120 Prozent.
Unter dieser Prämisse wird mit einem operativen Aufwandüberschuss von 1'721'900 Franken gerechnet, der mit einem Bezug aus der Ausgleichsreserve über 1'100'000 Franken auf 621'900 Franken reduziert wird.
Zu diesem negativen Ergebnis führen mehrere Einmaleffekte, unter anderem eine Wertberichtigung über rund 600'000 Franken für die neu erworbenen Aktien der Pizolbahnen AG.
Weniger Einnahmen bei Grundstückgewinnsteuern erwartet
Bei den juristischen Personen sowie den Grundstückgewinnsteuern rechnet der Rat gegenüber 2023 mit weniger Einnahmen.
Die Beiträge aus dem Finanzausgleich reduzieren sich aufgrund der guten Ergebnisse der Vergangenheit gegenüber dem Vorjahr um 542'900 Franken.
Netto sollen 4,2 Millionen Franken investiert werden, davon allein 2,8 Millionen Franken für Strassensanierungen.
«Verkraftbarer Investitionsbedarf»
Zur geplanten Steuerfusssenkung äussert sich Gemeindepräsident Patrik Schlegel wie folgt: «Alle wichtigen Kennzahlen zeigen, dass sich die Gemeinde Vilters-Wangs in einer sehr robusten finanziellen Verfassung befindet.
Die Finanzplanung prognostiziert einen verkraftbaren Investitionsbedarf, sodass keine ungesunde Zunahme der Verschuldung zu erwarten ist.
Die Gemeinde Vilters-Wangs verfügt weiterhin über ein Nettovermögen pro Einwohner.»
«Steuerfussreduktion ist nachhaltig»
«Positiv zu vermerken ist auch, dass die Steuerkraft im Vergleich zum Vorjahr erneut zugenommen hat, in absoluten Zahlen – abgesehen von Spitzenreiter Bad Ragaz – sogar am stärksten im Sarganserland.
Aus diesen Gründen ist der Rat optimistisch, dass die beantragte Steuerfussreduktion nachhaltig ist. Damit dürfte jedoch der finanzielle Spielraum vorläufig ausgeschöpft sein», so Gemeindepräsident Patrik Schlegel.
Deutliche Ertragsüberschüsse auch bei Technischen Betrieben
Bei den Technischen Betrieben rechnet der Rat 2024 mit einem Gewinn von rund 477'900 Franken.
Beim Elektrizitätswerk (332'900 Franken) und bei der Wasserversorgung (116'300 Franken) werden deutliche Ertragsüberschüsse erwartet.
Weniger eingenommen wird voraussichtlich beim Kommunikationsnetz, das noch von einem kleinen Plus (28'700 Franken) ausgeht.