Bettwiesen analysiert die Vergütungspreise von PV-Strom
Wie die Gemeinde Bettwiesen schreibt, ist eine Erhöhung der Rückliefervergütung fürs 2024 wahrscheinlich. Die Endverbraucher-Preise werden im Juni kalkuliert.
Vielleicht hat man sich schon gefragt, wieso der Preis für die Rücklieferung von PV-Strom in Bettwiesen kleiner ist als in einigen anderen Gemeinden.
Das liegt zum grossen Teil daran, dass die Rückliefervergütung mindestens dem Energieeinkaufspreis der Gemeinde entsprechen muss.
Hat oder musste nun eine Gemeinde teuer einkaufen, so muss auch die Rückliefervergütung entsprechend hoch sein.
Ein Energieunternehmen aus der Innerschweiz wiederum war sogar in den Medien wegen Anpreisen einer superhohen Rückliefervergütung.
Erhöhung der Rückliefervergütung für 2024 ist wahrscheinlich
Im Q4 22 war der Referenzmarktpreis bei 19,7 Rappen pro Kilowattstunde, abzüglich der Gebühr ergeben sich noch 11,7 Rappen pro Kilowattstunde.
Was somit unter der Bettwieser Vergütung von 16 Rappen pro Kilowattstunde liegt (elf Energie plus fünf ökologischer Mehrwert).
Für das Jahr 2024 wird es wahrscheinlich eine Erhöhung der Rückliefervergütung geben, da absehbar ist, dass sich der Energie-Einkaufspreis stark erhöht.
Im Juni 2023 werden die Endverbraucher-Preise kalkuliert
Ob die fünf Rappen pro Kilowattstunde ökologischer Mehrwert gehalten werden können, wird sich im Juni 2023, wenn die Gemeinde die Endverbraucher-Preise kalkuliert, zeigen.
Es kann sein, dass mit der jährlich steigenden Menge an rückgelieferter PV-Energie die Quer-Subventionsgelder für den ökologischen Mehrwert den Endverbraucher-Energiepreis zusätzlich zum schon hohen Einkaufspreis zu stark belasten und somit gesenkt werden müssen.
PV-Anlagenbesitzer profitieren davon, dass für die Rücklieferung der Energie keine Netzgebühren bezahlt werden müssen, obwohl das Gemeindenetz verwendet wird.
Für jeden Bezug von Energie liegt die Gebühr im HT bei 8,7 Rappen pro Kilowattstunde und im NT bei 5,7 Rappen pro Kilowattstunde, für die PV-Rücklieferung ist sie bei 0.
Lokale Speichermöglichkeiten sollen Aufschwung kriegen
Die Zukunft wird zeigen, wie sich der Gesetzgeber gegenüber dieser Lücke verhält, da es zum Beispiel bei grossen Anlagen oder einer grossen Anzahl Anlagen passieren kann, dass ganze Trafostationen infolge der hohen Rückliefer-Peakleistungen vergrössert werden oder sonst die PV-Anlagen abgeschaltet werden müssen.
Deshalb ist es unter anderem sehr wichtig, dass lokale Speichermöglichkeiten Aufschwung kriegen.
Es gibt zum Beispiel mehrere Start-ups, die im Bereich der Redox-Flow-Batterien forschen mit dem Ziel, vom teueren und giftigen Elektrolyt Vanadium wegzukommen.
Skalierbare Speicheranlagen mit Vanadium sind bereits im grossen Stil in China in Betrieb; der grösste Batteriespeicher mit Lithium Ionen Technologie liegt in Kalifornien, USA mit 1,2 Gigawattstunde (Bettwiesen benötigt fünf bis sechs Gigawattstunde pro Jahr).