Daniel Arn aus Muri-Gümligen im Corona-Interview-Domino
Das Corona-Interview-Domino auf Nau.ch. Gemeindeparlamentarier und Grossrat Daniel Arn wurde nominiert von Gabriele Siegenthaler.
Wie haben sie die Ausnahmesituation bisher erlebt?
Seit Mitte März stelle ich in meiner Unternehmung einen signifikanten Rückgang der Bestellungen fest. Als MEM-Unternehmung mussten wir die Produktion nicht schliessen, doch die allgemeine Verunsicherung hat kontinuierlich zugenommen. Die Mitarbeiter sind verunsichert und der Hygiene wird höchste Aufmerksamkeit gewidmet.
Privat habe ich festgestellt, dass ich plötzlich jeden Abend zu Hause verbringen kann, denn alle Termine/Veranstaltungen wurde angesagt. Ob Verband oder Politik: alles auf Eis gelegt. Es ist eine Entschleunigung eingetreten, die eigentlich ok ist. Aber sie kann einem auch nervös machen, wenn dann gar nichts mehr läuft.
Welche Auswirkungen spüren sie ihrer Region besonders?
Seit nun endlich über Lockerungen für die Wirtschaft diskutiert wird und auch die wirtschaftlichen Folgen öffentlich thematisiert werden dürfen, wird langsam das Ausmass dieser Pandemie allen bewusst. Es ist nicht nur ein bisschen weniger, sondern wir werden in eine länger andauernde Krise schlittern und auch in der Region wird es in den nächsten Monaten sichtbar sein, da etliche Geschäfte/Unternehmen die Kurve nicht kriegen werden und schliessen müssen.
Es ist ja nicht nur die Schweiz betroffen, sondern viele unserer internationalen Partner kämpfen mit den gleichen Sorgen. Wer will den noch reisten, oder habe ich morgen noch einen Arbeitsplatz, muss ich mit Lohnreduktionen rechnen – und die Frage der Fragen: wie lange dauert es.
Was vermissen sie am meisten?
Dass man nicht mehr mit Freunden abmachen kann und dass man bei jedem Gespräch die 2m einhalten muss und dass alle Meetings nur noch via Video-Konferenz stattfinden können.
Ihr Tipp für einen guten Alltag im Lockdown.
Cool bleiben und sich eine Strategie zurecht legen, wie die Krise zu bewältigen ist – und das Positive nicht vergessen.
Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?
Spannende Frage. Kurzfristig sicher, aber ob wir es längerfristig halten können, wage ich zu bezweifeln. Denn wenn es wieder einigermassen ok läuft, vergessen wir schnell und das eigene Hemd ist und dann wieder viel näher.
Zur Person
Daniel Arn ist Unternehmer und führt eine Firma in Herzogenbuchsee. Er politisiert für die FDP im Grossrat des Kantons Bern und im Gemeindeparlament von Muri-Gümnligen. Daniel Arn ist zweifacher Vater und lebt mit seiner Familie in Muri.