Interview-Domino: Gemeindepräsident Thomas Hanke aus Muri-Gümligen
Das Corona-Interview-Domino auf Nau.ch. Gemeindepräsident Thomas Hanke wurde nominiert von Grossrat Daniel Arn.
Nau.ch: Wie haben Sie die Ausnahmesituation bisher erlebt?
Thomas Hanke: Seit Mitte März gibt es für mich nur noch zwei Aufenthaltsorte, nämlich mein Büro im Gemeindehaus oder zu Hause in den eigenen vier Wänden. Als Gemeindepräsident stehe ich der öffentlichen Verwaltung vor und manage in enger Zusammenarbeit mit dem Kader und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Aufrechterhaltung der Dienstleistungen der Verwaltung und der politischen Geschäfte.
Dabei wird den BAG-Empfehlungen höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Andererseits ist das allabendliche Zuhausesein eine Erfahrung, die vieles in einer neuen Ausgestaltung erscheinen lässt.
Nau.ch: Welche Auswirkungen spüren Sie in Muri-Gümligen besonders?
Thomas Hanke: Die geltenden Einschränkungen zeigen uns drastisch auf, auf was für ein vielfältiges Gemeindeleben wir zurzeit verzichten müssen, sei das einzig schon nur wegen der fehlenden spontanen Kontakte und Besprechungen, Sportveranstaltungen oder Vereinsanlässen.
Zudem sind die Unsicherheiten bezüglich der Frage, wie lange die Ausnahmesituation dauert und wie eine Rückkehr zu einem einigermassen «normalen» Alltag aussieht, stark spürbar.
Nau.ch: Was vermissen Sie am meisten?
Thomas Hanke: Der geschäftliche Alltag ist geprägt von vielen Telefon- und Videokonferenzen und einer Vielzahl von Mailings, die bearbeitet werden müssen. Da fehlen die persönlichen Kontakte und die Möglichkeit, Sitzungen vor Ort durchzuführen; letztere tragen meines Erachtens viel zu konstruktiven Lösungen bei . Andererseits vermisse ich, dass man nicht mehr mit Freunden abmachen kann.
Nau.ch: Ihr Tipp für einen guten Alltag im Lockdown.
Thomas Hanke: Trotz der ernsten Situation gilt es, das Positive nicht zu vergessen, cool zu bleiben, Humor zu bewahren und selber zu wissen, wie ich mit der Krise umgehen kann.
Nau.ch: Wird sich die Gesellschaft jetzt verändern?
Thomas Hanke: Die angestrebte Normalität wird sicherlich anders sein wird als noch zu Jahresbeginn, aber wie nachhaltig die Veränderungen sind, ist für mich offen.