Gösger Speedys: Das grosse Vereinsupdate
Meterlange Seile und komplexe Choreografien. Ein Besuch bei den Gösger Speedys währt einen Einblick in die Welt des Rope-Skippings.
In der MZH Niedergösgen wird wieder geschwungen und gehüpft, was das Zeug hält: Für die Rope-Skipping-Gruppe «Gösger Speedys» ist Seilspringen mehr als Freizeitbeschäftigung und Fitmacher. Die Gruppen trainieren nicht nur als Plausch, sondern nehmen aktiv an Wettkämpfen und Shows teil.
Am Montagabend treffen sich die «Springmüüs» zum gemeinsamen Training. Es sind sie ältesten Mitglieder, eine reine Frauengruppe. Beim Zusehen fällt auf; um einfaches Seilspringen handelt es sich hierbei nicht. Die Akrobatinnen präsentieren Choreografien zu dritt, viert oder als ganze Gruppe. Mehrfachseile und beeindruckende Sprungabfolgen werden wieder und wieder geübt.
Zu den Gösger Speedys
Die Gösger Speedys unterteilen sich in vier Altersgruppen: die Flöhe (ab 6 Jahren), Frösche (ab 8 Jahren), Kängurus (ab 10 Jahren) und die Springmüüs (ab 14 Jahren). Jede Kategorie trainiert am Freitag, die Springmäuse stehen montags und freitags in der Halle.
Die Gösger Speedys wurden 1999 von einer Jugendgruppe gegründet und gehören zum Frauenturnverein Fides. Die SeilspringerInnen sind bis heute auf über 65 Kinder, Jugendliche und Erwachsene gewachsen. Die Mehrheit davon sind Frauen, wie das älteste Team erklärt: «Wir haben aber auch einige männliche Mitglieder in den unteren Stufen.»
Showprogramm abgesagt, Wettkämpfe auf der Kippe
Da der Seilspring-Sport innerhalb der Schweiz (noch) nicht etabliert ist und die Niedergösger das einzige Team der Region bilden, finden Wettkämpfe oftmals auf nationaler Ebene statt. So treffen über 100 Seilspringerinnen und Seilspringer aus dem ganzen Land aufeinander.
Jeweils von September bis März dauert die Wettkampfsaison. Dabei stehen unterschiedliche Disziplinen wie Freestyle oder Speed auf der Liste. Diese werden als Einzelsport, aber auch im Team absolviert.
Ob sich die Gösger Speedys in diesem Jahr mit anderen Teams messen können, ist noch offen. Seilspringerin Lea Kuhn erklärt: «Momentan finden Besprechungen statt, ob und wie die Meisterschaften stattfinden können. Falls eine Durchführung nicht möglich ist, wäre eine Alternative, beispielsweise von zu Hause aus, durchaus denkbar.»
Nicht nur die Wettkampfsaison steht momentan noch auf der Kippe; das gesamte Showprogramm für die Sommermonate wurde abgesagt. Der Verein tritt normalerweise an Jugend- und Dorffesten, Sportveranstaltungen und anderen Anlässen auf, so wie vergangenes Jahr am Eidgenössischen Turnfest in Aarau.
Dies wird heuer nicht möglich sein, die Show-Proben erübrigen sich. Dennoch ist die Gruppe positiv eingestellt und bleibt motiviert, wie Lea sagt: «Wir nutzen die Zeit, um neue Sachen auszuprobieren.»
Übung macht den Meister
Dass man im Seilspringen auch mal «aus der Reihe tanzt», sei keine Tragödie: «Mit der Zeit kennt man sich und die anderen Springerinnen so gut, dass man leicht wieder einsteigen kann. Schwieriger wird es, wenn wir an einer Show mit mehreren Altersgruppen und längeren Seilen auftreten. Dann kann es schon mal zu einer peinlichen Situation kommen (lacht).»
Kreativ in der Corona-Zeit
Den Trainingsausfall während des Lockdowns haben die Gösger Speedys genutzt, um einige virtuell Challenges aufzustellen. So haben sie sich beispielsweise gegenseitig motiviert, auch zu Hause das Seil hervorzunehmen und sich beim Training zu filmen.
Gina Eichenberger ist Trainerin und Seilspringerin der Springmüüs. Sie lehrt der Gruppe neue Kunststücke und begleitet sie an die Wettkämpfe. Nicht nur ihre «Hühner», auch die Sportart ist ihr ans Herz gewachsen:
«Das Schönste am Rope-Skipping ist für mich die freundschaftliche Atmosphäre, auch unter den Mannschaften. An Wettkämpfen feuert man sich gegenseitig an und freut sich füreinander. Zudem schätze ich die Stimmung in unserem Team, die Gruppe ist in den vergangenen Jahren zusammengewachsen.»