Neuer Bahnhofplatz Olten geht in die Projektierung

Offline
Offline

Olten,

Der Knotenpunkt der Schweiz entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Deshalb wird das Generationenprojekt «Neuer Bahnhofplatz Olten» vorangetrieben.

Olten Bahnhof Sanierung
Die Sanierungsarbeiten sollen 2025 beginnen; so soll der Bahnhof im Anschluss aussehen. - stadt olten

Die Neukonzeption des Oltner Bahnhofplatzes soll in die nächste Runde gehen:

Der Stadtrat beantragt dem Gemeindeparlament an dessen Sitzung vom 24. September einen Anteil von 2,7 Mio. Franken an die Projektierungskosten des Generationenprojekts Neuer Bahnhofplatz Olten (nbo).

Der heute unattraktive und schlecht funktionierende Verkehrsknotenpunkt wird der hochrangigen Bedeutung einer attraktiven ÖV-Drehscheibe schon seit Jahrzehnten nicht mehr gerecht.

Weitere Entwicklungen mit Einfluss auf Bahnhofplatz

Die Stadt Olten hat daher zusammen mit dem Kanton Solothurn und den SBB-Divisionen Immobilien und Infrastruktur ein Betriebs- und Gestaltungskonzept für den Neuen Bahnhofplatz Olten (nbo) erarbeitet.

Dieses beinhaltet die Planungen zu den Anschlussbereichen auf Stadtebene an die Kantonsstrasse, Bahnhofstrasse und das Areal Bahnhof Nord (ABN), auf Ebene Passagen an die Bahnhofterrasse und den Aareraum und auf beiden Ebenen an den Bahnhof Olten (Perron Gleis 1).

Hinzu kommen Entwicklungen, die unmittelbaren Einfluss auf den Bahnhofplatz haben werden: Das im Norden angrenzende Entwicklungsareal Bahnhof Nord erstreckt sich bis in den Bereich der bestehenden P+R-Anlage hinein; die dichte Arealüberbauung bringt auch Anforderungen für die umliegenden Strassen mit.

Die mittelfristigen Entwicklungsabsichten des Bahnhofs Olten (Verbesserung Bahnzugang, Ausbau Gleis-, Perron- und Publikumsanlagen) werden im nordwestlichen Bereich des Bahnhofs bzw. des Gleisfeldes mehr Raum benötigen.

Und auch aus dem Buskonzept Olten-Gösgen-Gäu und der Verkehrsorganisation auf der Kantonsstrasse resultieren weitere Ansprüche.

Wachsende Anforderungen erhöhen Dringlichkeit

Somit wachsen für den Bahnhofplatz die Anforderungen auf engem Raum und verdeutlichen die Dringlichkeit einer umfassenden Sanierung und Neukonzeption des Bahnhofplatzes inklusive angrenzende Strassen und Anlagen.

Die Lage des Bahnhofs direkt an der Aare ist zudem sowohl für die Verbindung Stadt – Bahnhof als auch für umsteigende Bahnkunden ein schweizweit einzigartiges Merkmal, welches aufgrund des überalterten Zustandes der Aare-Terrasse jedoch nicht zeitgemäss in Wert gesetzt wird.

Die Aufwertung des rechten Aareufers ist darum integraler Bestandteil des nbo-Projekts; sie wird in den separaten Vorhaben «Attraktivierung Ländiweg» und «Baustein Ruderclub» nahtlos weitergeführt.

Gutes Echo in der Mitwirkung

Im Herbst 2019 wurde die öffentliche Mitwirkung durchgeführt und im Mitwirkungsbericht vom März 2020 dokumentiert.

Das Gesamtvorhaben nbo wird von der Oltner Bevölkerung und den interessierten Kreisen grossmehrheitlich unterstützt.

Gestützt auf die Mitwirkungseingaben wurden verschiedene planerische Aspekte des Projekts noch einmal intensiv geprüft und diskutiert. Als Resultat wird der Aaresteg von 4,5 auf 5,5 Meter verbreitet, um eine getrennte Spurführung für den Fuss- und Radverkehr zu ermöglichen.

Café mit Aussenbewirtung geplant

Die Attraktivität der neuen Uferzone Hardegg soll durch Anordnung eines attraktiven Cafés mit Aussenbewirtung gesteigert werden.

Als technisch nicht machbar, nicht finanzierbar oder auch städtebaulich nicht sinnvoll eingestuft wurden hingegen Vorschläge wie ein Tiefbahnhof, ein Bushof über den Gleisen, eine Überbauung des Bahnhofplatzes oder eine Verlängerung des Aarestegs über die Gleise hinweg bis zur Tannwaldstrasse.

Kostenanteil von rund 29 %

Als nächster Schritt wird nun im September dem Gemeindeparlament eine Vorlage für einen Projektierungskredit unterbreitet.

Eine Volksabstimmung zum Baukredit ist 2023 vorgesehen; die Realisierung soll ab 2025 erfolgen. Die Gesamtkosten des nbo-Projekts werden mit einer Kostengenauigkeit von ±30 % auf rund 94 Mio. Franken geschätzt.

Mit gut 12 Mio. Franken beteiligt sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms der 2. Generation. Die restlichen Kosten verteilen sich auf Einwohnergemeinde Olten und Kanton Solothurn (je rund 24 Mio. Franken), SBB Immobilien (14,5 Mio. Franken) und SBB Infrastruktur (rund 19,5 Mio. Franken).

Für die nun anstehende Projektierungsphase ist für die Planerhonorare (Phasen Vorprojekt, Bau- und Auflageprojekt) ein Betrag von insgesamt 9,16 Mio. Franken vorgesehen.

Rund 29 % oder 2,7 Mio. Franken gehen gemäss dem ausgehandelten Verteiler zulasten der Einwohnergemeinde Olten.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Mehr aus Olten

Eishockey
ehc olten