Kinderfreundliches Pratteln: Kinder wollen stärker mitwirken
Gegen 40 Personen haben sich am öffentlichen Dialog «Was fehlt?» diskutiert, wie gutes Aufwachsen in Pratteln gelingen kann. Kinder wollen stärker mitwirken.
Wie die Gemeinde Pratteln mitteilt, fand am Freitag, dem 1. November 2024, in positiver, interessierter Stimmung in der Aula des Schulhauses Erlimatt der öffentliche Dialog «Was fehlt?» statt.
Der Dialog ist Teil des grösseren Projektes der Gemeinde, ein kinder-, jugend- und familienpolitisches Leitbild zu erstellen. Dies ist eine der Massnahmen im Rahmen der Unicef-Initiative «Kinderfreundliche Gemeinde».
Kinder und Jugendliche wünschen sich mehr Partizipation
Dem Dialog vorgelagert war eine breit angelegte Umfrage bei Familien mit Kindern im Vorschulalter, bei Schulkindern der Primarstufe, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Insgesamt hatten sich 130 Erwachsene und rund 700 Kinder und Jugendliche an der Umfrage beteiligt.
Die Diskussion am Anlass konzentrierte sich auf die in der Umfrage genannten Hauptanliegen: Gestaltung des öffentlichen Raumes, soziale Treffpunkte für Kinder, Jugendliche und Familien, Freizeitangebote und familienfreundliche Veranstaltungen, Partizipationsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche, Zufriedenheit mit den Freizeit- und Beratungsangeboten in der Gemeinde.
Es zeigte sich, dass sich Kinder und Jugendlichen mehr Partizipation wünschen. Sie möchten bei Projekten, die sie betreffen, mitwirken und Angebote sowie Räume mitgestalten zu können.
Es braucht mehr Strukturen, Plattformen und institutionalisierte Mitredemöglichkeiten
Einiges konnte in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt werden. Die Schülerräte in den beiden Schulhäusern Erlimatt und Aegelmatt haben sich etabliert und bringen sich immer wieder aktiv ein. Und bei der Umgestaltung von Spielplätzen fanden in den letzten Jahren vermehrt partizipative Aktivitäten statt.
Das Ziel ist noch nicht erreicht. Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist noch nicht selbstverständlich.
Es mangelt an Strukturen und Plattformen für ihre Beteiligung und für Ihre Anliegen einzustehen. Zudem fehlen institutionalisierte Möglichkeiten für den direkten Dialog zwischen Jugendlichen und politischen Entscheidungsträgern.
Nächste Schritte
Der Leitbildprozess berücksichtigt nicht nur die Bedürfnisse der Teilnehmenden. Es sollen auch wichtige Akteuren im Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit einbezogen werden.
Dafür wird eine Echogruppe gebildet, die den Entwurf des Leitbildes gemeinsam prüft und differenziert beurteilt. In einem späteren Schritt wird das Leitbild dem Gemeinderat vorgelegt.
Kinderrechte im Fokus
Die Uno-Kinderrechtskonvention betont die Wichtigkeit der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an kommunalen Entscheidungen. Dies fördert ihre Verantwortungsbereitschaft und stärkt ihr Zugehörigkeitsgefühl, was zu aktivem Bürgerengagement führt.
Der Verein Tagesfamilien Pratteln Augst würdigt die Uno-Kinderrechte mit einer Veranstaltung. Geschäftsleiterin Melanie Pletscher betont die Bedeutung dieses Tages und das Ziel, mehr Aufmerksamkeit für Kinderrechte zu schaffen sowie den Kindern einen freudvollen Nachmittag zu bereiten.