Rohner AG muss Abwassersystem ausser Betrieb nehmen
Das Wichtigste in Kürze
- Die Rohner AG musste den Betrieb der Abwasseranlage einstellen.
- Grund dafür war die entdeckte Grundwasserverschmutzung auf dem Firmenareal.
Auslöser dieser Massnahme ist eine Ende Februar auf dem Firmenareal entdeckte Grundwasserverschmutzung. Auf Geheiss der Behörden hätte die Rohner AG nach diesem Vorfall nachweisen müssen, dass ihr Abwassersystem dicht ist. Innerhalb der Frist habe das Unternehmen jedoch keine nach dem Stand der Technik durchgeführte Dichtheitsprüfung nachweisen können. Dies teilte die Baselbieter Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) am Freitag mit.
Zu viel Abfall auf dem Rohner AG Areal
Die sofortige Ausserbetriebnahme des Abwassersystems sei am Donnerstag verfügt worden, heisst es in der Mitteilung. Überdies muss die Rohner AG mit der baldigen Räumung ihres Hoflagers rechnen. Grund ist, dass die Firma auf ihrem Areal mehr wassergefährdende flüssige Abfälle lagert als erlaubt. Neben anderen Massnahmen hatte das Amt für Umwelt und Energie (AUE) Ende März die stufenweise Aufhebung dieses Hoflagers angeordnet. Die Rohner AG baute die gelagerte Menge im April auf 100 Tonnen ab. Diese Woche vermeldete die Firma den Behörden einen Anstieg auf 160 Tonnen. Gemäss dem Abbauplan wären jedoch per 1. Juni nur noch 50 Tonnen erlaubt gewesen, hält die BUD fest.
15 Millionen Liter
Nach Auswertung diverser Messungen gehen die Behörden davon aus, dass rund 15 Millionen Liter Industrieabwasser in den Untergrund versickert sind. Bis Anfang Juni konnten laut BUD rund 10 Millionen Liter verunreinigtes Grundwasser abgepumpt und in der ARA gereinigt werden. Eine direkte Gefährdung für Menschen könne nach wie vor ausgeschlossen werden, heisst es in der Mitteilung weiter. Das Grundwasser werde jedoch weiterhin untersucht. Falls nötig, wollen die Behörden weitere Massnahmen ergreifen. Für die Bewältigung der Rohner-Havarie sind laut dem BUD bisher Kosten von 300'000 Franken entstanden.