Cornel Aerne: «Wegschauen ist keine Option»
Im Altersheim Berg soll ein Pfleger eine demente Seniorin sexuell missbraucht haben. Untersuchungen laufen. Ein Gastbeitrag von Gemeindepräsident Cornel Aerne.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Altersheim Berg hat angeblich ein Pfleger eine demente Seniorin sexuell missbraucht.
- Der Fall ist derzeit bei den Untersuchungsbehörden.
- Die Turbulenzen haben dem ganzen Personal des Pflegezentrums viel abverlangt.
- Gemeindepräsident Cornel Aerne hat dazu eine Stellungnahme geschrieben.
Die letzten Wochen waren für die unser Pflegezentrum Eschenbach, die Kommission Alter und den ganzen Gemeinderat nicht einfach. Der vorgeworfene Missbrauchsvorfall im Altersheim Berg macht uns sprachlos und tief betroffen. Ein Worst-Case-Szenario trat ein und das in unserer Gemeinde. Wir alle würden uns wünschen, dass ein solches Fehlverhalten nicht möglich ist. Die Untersuchungsbehörden sind an der Arbeit und werden den genauen Sachverhalt klären.
Zusätzliches Engagement
Ein untolerierbarer Vorfall eines Einzelnen darf jedoch nicht dazu führen, dass ein ganzer Berufsstand oder eine Institution in Misskredit fällt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegeberufen, sei dies im Pflegezentrum Eschenbach oder in jeder anderen Gemeinde, leisten einen sehr wertvollen und äusserst anspruchsvollen Dienst für unsere Gesellschaft. Die Arbeit in der Pflege ist eine grosse Herausforderung, welche nur mit Hingabe und Leidenschaft zu bewältigen ist. Die Turbulenzen der letzten Monate und Wochen haben vom ganzen Personal des Eschenbacher Pflegezentrums zusätzliches Engagement abverlangt. Für diesen unermüdlichen Einsatz danke ich herzlich.
Offene Kommunikation
Es ist den Verantwortlichen ein grosses Anliegen, den Vorfall auch heimintern aufzuarbeiten, um anschliessend an den richtigen Stellen allenfalls Anpassungen vorzunehmen. Dazu ziehen wir erfahrene Fachpersonen bei, welche uns in diesem Prozess unterstützen.
Es ist wichtig, dass wir den Vorfall nicht tabuisieren. Eine offene Kommunikation und zugleich ein sensibler Umgang mit der Thematik sind Voraussetzung dafür, dass wir Grenzüberschreitungen in allen Lebensbereichen noch besser erkennen und verhindern können.