Riehen wehrt sich gegen Doppelspurausbau der S-Bahnlinie 6

Gemeinde Riehen
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Die Gemeinde Riehen wehrt sich gegen den neu geplanten Doppelspurausbau der S-Bahnlinie 6 im Dorfzentrum und sieht den Kanton in Pflicht.

Gemeindehaus Riehen
Das Gemeindehaus Riehen. - Keystone

Eine Taktverdichtung auf der S-Bahnlinie S6 ist seit Jahren eine Zielsetzung in den Planungen der trinationalen S-Bahn Basel, um den zu erwartenden Personenverkehr zwischen Basel und dem Wiesental von der Strasse auf die Bahn zu verlagern.

Heute verkehren die Züge tagsüber im 30-Minuten-Takt. Lange gingen die Planer davon aus, dass für die Realisierung eines 15-Minuten-Takts ein Doppelspurausbau zwischen Badischer Bahnhof und der Haltstelle Niederholz nötig ist.

Diese Variante wird von der Gemeinde mitgetragen. Unter anderem wegen des Entscheids, in Lörrach beim geplanten Zentralklinikum eine neue S-Bahnhaltestelle zu realisieren, wäre gemäss neueren Fahrplanstudien ein durchgehender Doppelspurausbau zwischen Riehen Dorf und Lörrach – also mitten durch den Dorfkern – nötig.

Riehen ist nicht bereit, die Konsequenzen von Planänderungen einseitig zu tragen

Offenbar ist unter anderem die neue Haltestelle beim geplanten Zentralklinikum in Lörrach ursächlich dafür, dass der Doppelspurausbau nun plötzlich im historischen Dorfzentrum als notwendig erachtet wird.

Ein solcher Ausbau hätte eine nicht akzeptable Trennwirkung mitten durch das historische Dorfzentrum zur Folge. Riehen wehrt sich darum dagegen, dass im Dorfkern eine Doppelspur gebaut wird und fordert darum mit Nachdruck, dass Alternativen ergebnisoffen geprüft werden.

Zu wenig Platz im Dorfkern

Der Gemeinderat hat gegenüber den kantonalen Behörden, dem Landratsamt Lörrach sowie dem Zweckverband Regio S-Bahn 2030, in welcher die Städte und Gemeinden im Wiesental Einsitz haben und Riehen Gastmitglied ist, seit der Information über die Planänderung mehrfach mitgeteilt, dass ein oberirdischer Ausbau im historischen Dorfzentrum nicht in Frage komme, sondern bessere Lösungen geprüft werden sollen.

Der Doppelspurausbau hätte neben der gravierenden Trennwirkung im Dorfkern für die angrenzenden Liegenschaften, für einzelne Zufahrten, für die wichtige Fuss- und Velowegverbindung Spittelerwegli sowie die Baumallee und die Parkplätze am Eisenbahnweg schwerwiegende Konsequenzen.

Riehen sieht den Kanton in der Pflicht

Riehen ist nicht bereit, die Konsequenzen für Planungsänderungen, welche grösstenteils -Vorteile für andere mit sich bringen, einseitig zu tragen, bietet aber weiterhin Hand für eine gute Lösung.

Der Gemeinderat hat gegenüber den kantonalen Behörden die Erwartung, dass diese die Interessen der 21'000 Einwohnerinnen und Einwohner der Landgemeinde wahrnehmen und fordert sie auf, sich für eine bessere Lösung in Riehen einzusetzen. Alternativvarianten sollen geprüft und vorangetrieben werden.

Der Gemeinderat wird sich weiterhin gegen einen Doppelspurausbau im Dorfkern wehren und die zur Verfügung stehenden Mittel dazu ausschöpfen.

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