Buttisholz

76-jähriger Hausarzt hält Praxis in Buttisholz LU am Laufen

Anna Mikulics
Anna Mikulics

Ruswil,

Ohne den 76-jährigen Arzt würde es die Arztpraxis in Buttisholz LU nicht mehr geben. Der Fachkräftemangel wird im Raum Sursee immer tückischer.

Arzt Mangel
In der Region Sursee herrscht ein Mangel von Hausärzten – weshalb ein 76-jähriger noch arbeitet. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Raum Sursee wurden in den vergangenen Monaten drei Hausarzt-Praxen geschlossen.
  • Der Grund: Es konnte kein Nachfolgenden gefunden werden.
  • Deswegen arbeitet der Hausarzt Paul Affentranger noch im Altern von 76 in Buttisholz LU.

Paul Affentranger ist 76 Jahre alt – und arbeitet noch immer als Hausarzt in der Gemeinde Buttisholz LU. Vor zwei Jahren gab er eigentlich seine Praxis in Flühli LU auf, um in den Ruhestand zu gehen. Doch kaum war die Arbeit niedergelegt, fragte bei ihm das «Xundheitszentrum Buttisholz» an, ob er einsteigen möchte.

Einerseits bezeichnet sich Affentranger selbst als «Workaholic», der der Bitte gerne nachgekommen sei. Andererseits spiegelt die Lage den Fachkräftemangel wider, der in der Region gross ist. Denn ohne den 76-jährigen Arzt müsste die Praxis schliessen, wie «Pilatus Today» berichtet.

Macht Ihnen der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen Sorgen?

Das «Xundheitszentrum Buttisholz» ist komplett ausgelastet, weshalb aktuell ein Patientenaufnahmestopp herrscht. «Das macht mich sehr traurig, wir würden gerne mehr Patienten pflegen, wenn wir könnten», so der 76-Jährige. Dementsprechend dankbar zeigen sich die Patientinnen und Patienten gegenüber Affentranger.

Region Sursee leidet unter Mangel

In der Umgebung mussten innerhalb der vergangenen Monate drei Hausarzt-Praxen geschlossen werden. Aktuell gibt es dementsprechend eine mangelnde Versorgung und nur wenige Nachfolgende stehen bereit: In den kommenden Jahren werden sich höchstwahrscheinlich nur fünf bis sieben Humanmedizin-Studierende in der Region dazu entscheiden, Hausarzt zu werden.

fachkräftemangel
Der Pflegebereich und der Gesundheitssektor insgesamt sind besonders vom Fachkräftemangel betroffen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Deswegen hat die Vereinigung der Luzerner Hausärzte einen Mehrpunkte-Plan beschlossen, um den Job attraktiver zu gestalten. So wollen sie beispielsweise in Zukunft Ärzten bei der Eröffnung ihrer eigenen Praxis unter die Arme greifen.

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Kommentare

User #457 (nicht angemeldet)

Leider delegieren viel zu viele Leute ihre Gesundheit an die Ärzte und rennen wegen jedem Boboli zum Arzt oder gar in den Notfall im Spital. Mit diesem Verhalten stehlen sie den Ärzten viel Zeit, welche diesen dann für die Behandlung von Menschen mit wirklichen Gesundheitsproblemen fehlt. Nach wie vor gibt es unzählige wirkungsvolle Hausmittel, mit denen man kleinere Beschwerden selber heilen kann. Aber zum Arzt rennen, Spritzen kriegen und Tabletten zum Einwerfen ist halt einfacher als sich über bewährte Hausmittel zu informieren und diese anzuwenden. Solche Leute tragen nicht wenig zur Überlastung der Ärzte bei! Wo bleibt da die Eigenverantwortung in Sachen eigene Gesundheit???

User #5774 (nicht angemeldet)

Man wollte das gar nicht.jetzt hat man den salat. Und geifert vor sich hin...

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