Schaffhausen

Schaffhausen: Ein stadtbekannter Unternehmer zückte die Waffe

Svenja Sempach
Svenja Sempach

Schaffhauserland,

Ein Unternehmer in Schaffhausen soll einen Mann mit einer Pistole bedroht haben. Nachdem er Geld hingeblättert hatte, wurden die Ermittlungen eingestellt.

Waffe
Mit einer Pistole bedrohte ein Schaffhauser Unternehmer einen Mann November 2018.(Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im November 2018 bedrohte ein Schaffhauser Unternehmer einen Mann mit einer Pistole.
  • Dieser hatte zuvor auf den zu schnellen Fahrstil des Unternehmers aufmerksam gemacht.
  • Der Fall schien versandet zu sein ...

In der Schaffhauser Altstadt ereignet sich Anfang November im 2018 ein Zusammentreffen, welches die Justiz noch lange beschäftigen wird.

Ein 50-jähriger, stadtbekannter Unternehmer fährt mit seinem Wagen in einen Hinterhof ein, welcher nahe seines Wohnortes liegt.

Beweise auf Video

Polizistinnen und Staatsanwälte können später auf Aufnahmen einer Überwachungskamera untersuchen. Zu sehen ist, wie das Auto einbiegt und wie der Unternehmer kurz darauf neben seinem Wagen steht.

Worüber er sich mit den drei jungen Männern um die 30 Jahre unterhält, konnte der Aufnahme nicht entnommen werden. Diese kommen gerade vom Sporttraining und stehen zusammen im Hinterhof.

Offensichtlich ist aber, dass der Unternehmer schon nach kurzem Wortwechsel mit den Männern die Fassung verliert.

Einer der drei Männer erzählt der Polizei später, dass er den Unternehmer gemahnt habe, dass nur Schritttempo erlaubt sei. Er berichtet, dass der Unternehmer schon öfters zu schnell in die Einfahrt gefahren sei. Daraufhin habe der Unternehmer zu schreien begonnen und die drei Männer gefragt, ob sie überhaupt wüssten, wer vor ihnen stehe.

Polizei (Symbolbild)
Zwei Männer der Gruppe machen gegenüber der Polizei eine Zeugenaussage und waren laut Polizei gänzlich übereinstimmend. (Symbolbild) - Keystone

Der Unternehmer verschwindet kurzerhand und kommt mit einer Pistole zurück. Was danach passiert, ist schwammig. Klar ist, dass die drei Männer entkommen können und zwei davon kurz darauf die Polizei kontaktieren.

Daraufhin wird einer der Männer, welcher im selben Quartier wie der Unternehmer wohnt, von Polizeibeamten zu Hause abgeholt. Zur eigenen Sicherheit wird er dann auf den Polizeiposten mitgenommen.

Heute, viereinhalb Jahre später, hat sich einer der Männer bereit erklärt, die Geschichte gegenüber der Schaffhauser AZ zu erzählen.

Der Unternehmer habe seinem Opfer im Rahmen eines aussergerichtlichen Vergleichs eine stattliche Geldsumme geboten. So damit dieser die Sache auf sich beruhen lässt. Nach längerem Zögern soll das Opfer, einer der jungen Männer, das Geld angenommen haben. Dieser litt danach unter psychischen Problemen und tauchte länger ab.

Ein unangenehmer Zeitgenosse

Der Unternehmer selber antwortet nicht auf Medienanfragen. Dieser ist in Schaffhausen kein Unbekannter. Die AZ berichtete mehrmals über seine derben Geschäftspraktiken und seinen rabiaten Umgang mit Mitmenschen.

Vor Jahren wurde dem Unternehmer schon die Bewilligung entzogen, in seinem Betrieb Lernende auszubilden. Gemäss AZ ist der Unternehmer nicht vorbestraft. Nach dem Vorfall wurde dieser aber genauer unter die Lupe genommen.

Zwei-Klassen-Justiz?

Dass sich Konfliktparteien in rechtlichen Auseinandersetzungen aussergerichtlich einigen, ist gerade bei Kleinigkeiten eine gängige Praxis.

Gleichzeitig sollte es nicht möglich sein, dass Menschen, die ernsthafte Verbrechen begangenen haben, sich von der Strafverfolgung freikaufen können. Der Fall beinhaltet Widerhandlungen gegen das Waffengesetz und es hat offenbar von der Polizei Spurensicherung mit DNA-Proben gegeben. Doch weil der Unternehmer sich verweigerte, DNA-Proben zu geben, konnte der Fall nicht sauber abgeschlossen werden.

Das Verfahren hätte nicht fallengelassen werden dürfen. Die Schaffhauser AZ wittert deshalb eine Zwei-Klassen-Justiz.

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