Unihockey Limmattal spielt weiter um den Aufstieg
Mit einem 5:3-Sieg gegen Fribourg hat in einem turbulenten Spiel Unihockey Limmattal seine Chance auf den Aufstieg in die Nationalliga gewahrt.
Während das Sportliche zeitweise in den Hintergrund rückte, verlängern die Urdorfer die Aufstiegsserie und somit auch ihre Saison.
Mit dem Rücken zur Wand standen die Limmattaler an diesem Sonntagabend in der Zentrumshalle. Mit 0:2 lagen sie in der Serie in Rückstand, und somit fehlte nur noch eine Niederlage bis zum Saisonende. Das dritte Spiel wollte vor allem angesichts der durchaus ansprechenden Leistung in den zwei Spielen zuvor um jeden Preis gewonnen werden.
So starteten die Urdorfer auch in die Partie. In den Startminuten überfuhren sie die Gäste aus der Westschweiz regelrecht und verbuchten in den ersten paar Einsätzen direkt mehrere Torchancen, welche nur durch einen abermals hervorragend reagierenden Krattinger im Gehäuse der Fribourger zu keinem Torerfolg führten. Während Fribourg sich nur mit hohen Befreiungsschlägen und gelegentlichen Kontern zu helfen wusste, kontrollierte Limmattal über weite Strecken das Spielgeschehen.
Halle muss geräumt werden
Auch bei Drittelshälfte bestaunten die Zuschauer ein nur defensiv agierendes Fribourg sowie ein offensiv befreit aufspielendes Heimteam. Nur zu einem Torerfolg sollte es weiter nicht kommen. Und dann folgte die schicksalshafte 16. Spielminute. Nach einer gerade abgelaufenen und ebenfalls torlos geendeten Überzahlsituation für Limmattal unterbrachen die Verantwortlichen am Spieltisch die Action und übergaben sogleich dem Hallenwart das Wort. «Alle sofort raus! Rauchentwicklung im Gebäude und somit sofortiger Spielunterbruch!»
Nach einer raschen Evakuation der beiden Teams und aller Zuschauer fanden sich alle auf dem Parkplatz vor der Zentrumshalle wieder. Der bereits verständigte Notruf reagierte unverzüglich und war mit Polizei- und Notarztpräsenz sowie einer vollen Kompanie der freiwilligen Feuerwehr Urdorf mit TLF, ADL sowie KLF auf Platz. Grosse Unsicherheit machte sich unter den beiden Mannschaften breit.
Konnte man heute diese Partie noch zu Ende spielen? Und wenn ja, wann? War die ganze Vorbereitung inklusive Anreise umsonst? Während sich die Fribourger verständlicherweise in die Wärme ihres Cars verzogen, zottelten die Urdorfer in Richtung «Steinerhof», welcher seinen wärmenden «Heuboden» grosszügig zur Verfügung stellte. Die Gemeinde Urdorf liess bald verlauten, dass trotz des «OK» der verantwortlichen Einsatzleiter des Notrufs die Zentrumshalle geschlossen bleibt.
Ohne grosse Hoffnung auf eine Fortführung der Partie bildeten sich rasch die ersten Jassrunden. Doch dann die unerwartete und positiv überraschende Wendung. Dank des unermüdlichen Einsatzes aller Funktionäre und Trainer konnte auf die Schnelle die Reitmen-Halle in Schlieren organisiert werden.
Spiel kann doch noch fortgesetzt werden
In einer kurzen Trainer- und Schiedsrichtersitzung wurde ausgemacht, dass die Partie um 20 Uhr weitergeführt wird. An dieser Stelle gilt Markus Ernst ein riesiger Dank, welcher als Spieltischverantwortlicher keine Umstände und Mühen gescheut hat, um diese Partie noch am selben Abend durchzuführen.
Somit fanden sich die beiden Mannschaften sowie die treuen Zuschauer ein paar Stunden später in Schlieren wieder ein. Und während der letzte Stolperstein an diesem Abend, eine fehlende Match-Uhr, dank eines weiteren heroischen Einsatzes überwunden werden konnte, wurden die letzten vier Minuten des ersten Drittels angepfiffen. Beiden Teams merkte man den langen Unterbruch an, und bis zum ersten Pausenpfiff gelang auf keiner Seite ein Torerfolg. Mit einem über das gesamte Drittel gesehen unbefriedigenden Resultat von 0:0 mussten die Limmattaler zum zweiten Mal an diesem Sonntag das Feld räumen.
Das Mitteldrittel sah dann ebenfalls keine Wendung im Spielverlauf. Die Limmattaler überzeugten auf ihrem Trainingsuntergrund mit selbstbewusstem Spiel mit Ball. Und in der 24. Minute erlöste V. Ladner endlich die Urdorfer Anhänger. Mit einem platzierten Schuss in die nahe Torecke erwischte er mit Krattinger den einzigen Trumpf, welchen Fribourg in seiner Mannschaft weiss.
Fribourg konnte auf die Rücklage zunächst nicht reagieren und verliess sich weiter auf sein Konterspiel. Ohne Spielgerät in den eigenen Reihen agierten sie zwar nun offensiver, ermöglichten dadurch allerdings den Limmattalern, die somit zugänglichen Räume zu nutzen.
Schneider verwandelt halbhoch im weiten Eck
Aus einer solchen Situation befreite sich Massaro im eigenen Drittel mit einem öffnenden Pass auf Schneider, welcher sich gar nicht erst in einem Dribbling versuchte, sondern einfach am Gegenspieler vorbeilief und mit einer Überzahl aufs Tor der Gäste stürmte. Seine Mitspieler benötigte er dann jedoch gar nicht, sondern schloss selbst ab und verwandelte halbhoch im weiten Eck.
Gespielt waren rund 28 Minuten und mit der fast komfortablen Führung von 2:0 wähnten sich die Limmattaler in einer falschen Sicherheit. Denn während die Fribourger aus dem normalen Spielaufbau selten gefährlich vor Dürler auftauchten, benötigten sie in der 30. Minute lediglich eine schnell und sauber gespielte Standardvariante, um den Anschlusstreffer zu realisieren.
Dieser hatte zwar keinen wesentlichen Einfluss auf den Spielverlauf, sorgte aber dennoch für weitere Spannung. Eine Strafe gegen Limmattal kurz vor Drittelspause verschaffte den Gästen dann die Möglichkeit zum Ausgleich. Und obwohl die Limmattaler lange dichthielten, reüssierte Fribourg zwei Sekunden vor der Sirene mit einem sehenswerten Backhand-Volley aus dem Slot.
Wiederum mit einem ausgeglichenen Resultat musste somit das letzte Drittel angegangen werden. Lange Zeit hielten sich die beiden Teams die Waage, ehe A. Ladner in der 47. Minute erneut für den Limmattaler Führungstreffer sorgte. Jordan bediente ihn sehenswert mit einem kurzen Backhand Pass, worauf Ladner eiskalt verwandelte. Und wiederum bemühten sich die Gäste, eine Reaktion zu erzwingen.
Entscheidung durch A. Ladner
Viel mehr als ein wenig höherstehend zu verteidigen, fiel ihnen jedoch nicht ein. Dass dies nicht genügt, verdeutlichte ihnen in der 51. Minute erneut A. Ladner. Mit seinem zweiten persönlichen Treffer innerhalb von fünf Minuten sorgte er fast im Alleingang für die Entscheidung in dieser Partie. Dass man die Fribourger allerdings nie ganz abschreiben darf, stellte Brodard rund eine Minute später klar.
Einen kleinen Fehler im Limmattaler Aufbauspiel nutzte er ohne zu zögern aus und sorgte für den Anschlusstreffer zum 4:3. Der Ausgleich stand in der Folge zwar nicht wirklich zur Debatte, nach einer weiteren streng gepfiffenen Strafe gegen Limmattal konnten die Gäste jedoch erneut mit einem Feldspieler mehr agieren. Diesmal zeigten sie jedoch ein Überzahlspiel, wie man es aus der Serie bereits kannte.
Allgemein relativ ungefährlich, und wenn einmal ein Abschluss seinen Weg aufs Tor von Dürler fand, war ebendieser souverän zur Stelle. Das in der 57. Minute eingezogene Time-out der Gäste hatte zur Folge, dass diese ihren einzigen Trumpf auf dem Feld mit einem weiteren Feldspieler ersetzten. Diese Massnahme trug keine unverzüglichen Konsequenzen, abgesehen davon, dass die Gäste das Spielgerät auch einmal mit fünf Limmattalern auf dem Feld in der gegnerischen Hälfte behaupten konnten.
Nach einem Freistoss für das Heimteam herrschte zwar numerische Gleichzahl auf dem Feld, dennoch entwischte Hess den Fribourger Verteidigern und sorgte mit einem trickreichen Lupfer in der 58. Minute für die Entscheidung. Das Defizit von zwei Toren vermochten die Fribourger nicht mehr aufzuholen, womit sich die Limmattaler weiter in dieser Serie halten.
Weiteres Spiel in Fribourg
Diese Partie zeigte auf, dass die Urdorfer nicht nur mit einem Vertreter der Nationalliga mithalten können, sondern diesen im normalen Spielverlauf vor unlösbare Probleme stellen können. Dank dieses 5:3-Siegs haben sich die Limmattaler eine weitere Auswärts-Partie in Fribourg verdient. Diese wird am kommenden Samstag um 17 Uhr in der Halle des Collège Sainte-Croix angepfiffen.
Einige treue Unterstützer fanden letztes Wochenende bereits den Weg in den Westen. Man hofft erneut auf lautstarke Unterstützung, um eine allfällige Belle am Sonntag in Urdorf (sofern die Gemeinde mitspielt) erzwingen und die Möglichkeit zum Aufstieg in die NLB wahren zu können.