Solawi Halde: Gemüseanbau der anderen Sorte
Christian Mächler pflanzt auf seinem Betrieb in Altendorf Gemüse nach dem Konzept der solidarischen Landwirtschaft. Das Konzept kommt bei vielen sehr gut an.
Von Weitem ist er kaum zu erkennen, der Betrieb von Christian Mächler in Altendorf. Hinter einem Bauernhaus mit grossem Stall versteckt sich allerdings ein wahres Paradies für Gemüseliebhaber aus der Region.
Christian baut hier in Eigen- und Handarbeit in einer möglichst bodenschonenden Art und Weise Gemüse an. «Wir benutzen beispielsweise keine Bodenfräse, um den Boden zu lockern. Wir benutzen keinen Pflug, stattdessen graben wir alles von Hand um und ernten auch alles mit Handwerkzeugen. Als Dünger benutzen wir pflanzlichen Kompost oder Mulch», erklärt mir der Jungunternehmer. Zusätzlich setze er vor allem auf Mischkulturen, weil der Boden dadurch schneller bewachsen sei und Schädlinge nur ein begrenztes Nahrungsangebot fänden.
Konzept der solidarischen Landwirtschaft
Hinter diesem Konzept steckt der Gedanken der solidarischen Landwirtschaft. «Dabei schliessen sich Konsumenten und Produzenten jeweils für ein Jahr zusammen», sagt Christian. Den Konsumenten bieten sich dadurch zwei Möglichkeiten, um an Gemüse zu kommen. «Einerseits können sie bei uns einen Selbsterntepass lösen und einmal pro Woche eine gewisse Menge an Gemüse selbst bei uns auf den Feldern ernten. Andererseits können Konsumenten sich von uns eine Tasche mit Gemüse packen lassen, welche wir dann in die umliegenden Depots in der March und Höfe verteilen.»
Damit verfolgt Christian gleich mehrere Ziele. «Erstens soll der Solidaritätsgedanke zwischen Produzenten und Konsumenten gefördert werden. Zweitens will ich damit zeigen, dass Gemüseanbau auch ohne grossflächige Monokultivierung funktioniert und drittens soll die Biodiversität zwischen Mensch und Natur gefördert werden.» Dazu gehört auch, dass jeder, egal ob Abo-Besitzer oder nicht, auf dem Hof mithelfen kann.
Vielfalt an Kunden
Dass diese Gedanken auch bei der breiten Bevölkerung mittlerweile grossen Anklang finden, merkt Christian in der steigenden Nachfrage nach seinem Gemüse. «Die Nachfrage nach unserem Gemüse steigt zunehmend. Vor einem Jahr habe ich mit einem Gewächshaus begonnen, seit Dezember steht schon das dritte auf dem Feld», sagt er.
Dabei ist die Palette an Kunden im letzten Jahr wie das Gemüse auf dem Feld vielfältiger geworden. «Neben vielen Familien kommen Menschen jeden Alters auf dem Hof vorbei, welche in ihrer Freizeit anpacken wollen.» Neben Auslieferungen oder dem Packen von Taschen kämen viele einfach vorbei, um Unkraut zu jäten. Als Gegenleistung dürfen sie ab und an ein wenig Gemüse mit nach Hause nehmen.
Fruchtbarkeit steigern
Neben der grossen Nachfrage hat auch der sorgsame Umgang mit dem Boden bereits Früchte getragen. «Von Jahr zu Jahr wird der Boden fruchtbarer», stellt Christian erfreut fest. Dank neuer Anbautechniken würden sie auch immer mehr ernten können, was schlussendlich allen zugutekäme.
Sich auf den Lorbeeren auszuruhen kommt für den jungen Gemüsebauer allerdings nicht infrage. «In Zukunft will ich sicher noch mehr Mischkulturen ansetzen und den Boden überall noch besser aufbauen. Das Ziel soll sein, dass der Boden an Wasser- und Nährstoffspeicherkapazität gewinnt.» Zudem wolle er langfristig versuchen, auch Wildgemüse wie Bärlauch in die Kulturen zu integrieren.