Gastbeitrag: «Abfall soll als Ressource im Stoffkreislauf bleiben»

Marlene Fischer
Marlene Fischer

Solothurn,

Die Abfallwirtschaft soll eine klimaschonende Kreislaufwirtschaft werden. Eine Stellungnahme zur Abfallplanung des Kantons Solothurn von Marlene Fischer, Grüne.

zvg GRÜNE Kanton Solothurn / Marlene Fischer
Marlene Fischer, Grüne Kanton Solothurn. - zVg GRÜNE Kanton Solothurn / Marlene Fischer

Es ist wichtig, dass wir die Abfallwirtschaft jetzt in eine klimaschonende Kreislaufwirtschaft transformieren!

«Abfall» muss als Sekundärressource verstanden und im Stoffkreislauf gehalten werden. Dem sparsamen Umgang mit Deponievolumen muss eine höhere Priorität zukommen.

Damit das nicht nur in der Branche, sondern auch in der Politik ankommt, habe ich es in die Grüne Stellungnahme zur Abfallplanung des Kantons Solothurn geschrieben:

Die Kehrrichtverbrennung ist möglichst klimaschonend zu gestalten. Bei der Verbrennung entstehendes CO2 soll durch «Carbon Capture and Storage» (CCS) abgeschieden werden.

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Beim Rückbau muss anfallender Bauschutt sortenrein getrennt werden, damit er möglichst effizient recycelt und zu neuen Baustoffen verarbeitet werden kann. - zvg GRÜNE Kanton Solothurn / Marlene Fischer

Dass zurzeit in Zuchwil eine neue Anlage gebaut wird, ist eine grosse Chance, diese zeitnah mit einem Abscheidesystem zu ergänzen.

Die Kapazitätserhöhung der KEBAG ist mit dem Bedarf umliegender Kantone zu koordinieren, um die total verbrannte Abfallmenge zu minimieren.

Die Menge des verbrannten Haushaltskehrichts ist durch verstärkte Separatsammlung von Grüngut und Plastik zu reduzieren.

Grüne Solothurn
Aushubmaterial muss am besten auf der Baustelle wiederverwertet werden. Wenn das aufgrund Verschmutzungen nicht möglich ist, soll es nicht einfach auf Deponien abgelagert, sondern behandelt werden. - zVg GRÜNE Kanton Solothurn / Marlene Fischer

Der Platz auf unseren Deponien ist knapp. Die Deponierung durch definierte Einzugsgebiete und Deponieabgaben zu erschweren, ist begrüssenswert – aber nicht ausreichend.

Für den grössten Abfallstrom – die Bauabfälle – sind Massnahmen in jedem Schritt des Baustoffkreislaufs erforderlich.

Bei Bauvorhaben sollten Recycling-Baustoffe zum Standard werden. Beim Rückbau sollten Bauteile direkt wiederverwendet und anfallendes Material sortenrein getrennt werden.

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Die Grünen Kanton Solothurn setzen sich für konsequenteres Plastikrecycling ein. Hier besichtigen die Grünen die Plastiksammlung auf dem Werkhof Olten. - zVg GRÜNE Kanton Solothurn / Marlene Fischer

Um durchzusetzen, dass Aushub, Boden und Rückbaumaterial gemäss Bundesvorgaben verwertet wird, braucht es eine kantonale Behandlungsregel mit materialspezifischen Quoten.

Dadurch würde die Menge des zu deponierenden Bauabfalls substantiell reduziert und präventiv Deponievolumen eingespart.

Zur Person

Marlene Fischer ist Kantonsrätin der Grünen Olten und Projektleiterin Altlasten.

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