Lehrermangel im Kanton Solothurn: Lösungsansätze und Massnahmen

Wie der Kanton Solothurn berichtet, hat die Bildungs- und Kulturkommission in ihrer Sitzung über die Bekämpfung des Lehrermangels diskutiert.

An vielen Schulen fehlen Lehrer
An vielen Schulen fehlen Lehrer - dpa/AFP/Archiv

Der Lehrermangel wird seit einiger Zeit schweizweit diskutiert. So behandelte auch die kantonsrätliche Bildungs- und Kulturkommission (BIKUKO) in ihrer Sitzung zwei Vorstösse zu diesem Thema. Ein Auftrag verlangt, dass man Berufsleuten mit einem Bachelor- oder Masterabschluss einen erleichterten Zugang als Lehrkraft gewähren soll.

Sie sollen befristet als Assistenz-Lehrpersonen eingesetzt werden – mit der Möglichkeit, anschliessend parallel zur Anstellung eine pädagogische Weiterbildung zu absolvieren.

Anforderungen an Entlohnung und Anstellungsbedingungen

Der Auftrag fordert zudem eine adäquate Entlöhnung. Befristete Anstellungen bis zu vier Jahren sind im Kanton bereits jetzt zulässig. Die Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen stützen sich auf die Staatspersonalgesetzgebung und auf den Gesamtarbeitsvertrag (GAV).

Die Kommissionsmitglieder waren sich nach längeren Diskussionen einig und erklärten diesen Auftrag einstimmig als nicht erheblich. Dies hat auch der Regierungsrat so beantragt.

Kritik an der Forderung nach verstärkter Aufnahme von Quereinsteigern

Ein weiterer Auftrag befasst sich ebenfalls mit den Quereinsteigern in eine pädagogische Berufslaufbahn. Der Vorstoss fordert ein Angebot für Unterrichtende ohne Lehrdiplom, respektive ein verkürztes Studienprogramm.

Dieses soll insbesondere Personen ansprechen, die sich für einen pädagogischen Beruf interessieren, sich jedoch aus finanziellen Erwägungen kein dreijähriges Studium, das mit erheblichen Lohneinbussen einhergeht, leisten können.

Die Kommissionsmitglieder waren der Meinung, dass der Kanton bereits über Quereinsteigerprogramme verfügt, die einen erleichterten Einstieg für angehende Lehrpersonen ermöglichen. Die Kommission hat sich daher ebenfalls dem Antrag des Regierungsrats angeschlossen und den Auftrag als nicht erheblich erklärt.

Kantonales Monitoring der Lehrpersonen und Schulleitungen

Gestützt auf einen kantonsrätlichen Auftrag, ein Monitoring zur Sicherstellung von genügend qualifizierten Lehrpersonen und Schulleitungen für die Volksschule und die Sekundarstufe II durchzuführen, wurde die Kommission über die Resultate des ersten Monitorings informiert.

Es zeigt, dass der Unterricht zu einem hohen Anteil von vollständig ausgebildeten Lehrpersonen erteilt wird. In der obligatorischen Schule sind es 84,9 Prozent und auf der Sekundarstufe II beträgt deren Anteil 87,6 Prozent.

Weiter steht in der Volksschule keine Pensionierungswelle an. Junge Lehrerinnen arbeiten häufig in einem hohen Pensum und bleiben in der Folge meistens im Beruf, wenn auch später in einem kleineren Pensum.

Falls es zudem gelingt, sämtliche jetzt aktiven Lehrpersonen im Beruf zu halten, kann dem Lehrpersonenmangel wirkungsvoll begegnet werden. Hingegen zeichnet sich in den nächsten fünf Jahren bei den Lehrern an den Mittel- und Berufsfachschulen eine Pensionierungswelle ab.

Strategie für die Museen, Schlösser und Burgen im Kanton Solothurn

Mit einem Auftrag wird gefordert, bis Ende 2024 die Strategie zu diesen Kulturgütern vorzulegen und das Potenzial dieser Orte stärker zu nutzen. Im Jahr 2020 wurde das erste Kulturleitbild des Kantons mit einem entsprechenden Massnahmenkatalog verabschiedet.

Die Erarbeitung einer übergeordneten Strategie für die Museen, Schlösser und Burgen ist eine dieser Massnahmen. Sie erfordert jedoch Zeit und daher beantragt der Regierungsrat die Erheblicherklärung des Auftrags mit einem geänderten Wortlaut, insbesondere mit einer Terminverlängerung bis 31. Juli 2025.

Die Kommissionsmitglieder waren sich einig, dass die Weichen für eine solche Strategie bereits gestellt sind. Sie haben den Auftrag mit dem geänderten Wortlaut grossmehrheitlich erheblich erklärt.

In einem zweiten Schritt haben sich die Mitglieder mehrheitlich für die Abschreibung des Auftrags ausgesprochen, da das Anliegen des Auftraggebers bereits im Legislaturplan 2021 bis 2025 enthalten ist.

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