Auskünfte über Pestizide im St. Galler Trinkwasser

Mehrere Studien haben in den letzten Monaten quer durch die Schweiz Pestizide im Grundwasser nachgewiesen. Ein Kantonsrat der Grünen will nun unter anderem wissen, welche Trinkwasserfassungen im Kanton St. Gallen belastet sind.

Kantonsrat St. Gallen
Der St. Galler Kantonsratssaal. - Keystone

Für eine im April veröffentlichte Studie der Eawag (Eidgenössische Anstalt für Wasserversorgungen, Abwasserreinigung und Gewässerschutz) sind fünf kleine Fliessgewässer in verschiedenen Regionen der Schweiz untersucht worden, deren Einzugsgebiet jeweils stark landwirtschaftlich geprägt ist.

Aus der Ostschweiz war der Eschelisbach im Kanton Thurgau dabei. «Das berechnete Risiko lag bis 36 Mal über der Schwelle, ab der negative Effekte auf Fortpflanzung, Entwicklung und Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen befürchtet werden müssen», hiess es zum Ergebnis.

Der Anteil von Pestiziden im Grundwasser war auch Thema einer weiteren Studie der nationalen Gewässerbeobachtung (Naqua), die im November veröffentlicht wurde. Über Massnahmen wird schon länger diskutiert. Im Fokus steht aktuell der Pflanzenschutzwirkstoff Chlorothalonil. Der Berner Regierungsrat verlangte kürzlich ein sofortiges Verbot. Der Bundesrat wird darüber in den kommenden Wochen entscheiden.

Wie ist die Situation im Kanton St. Gallen? Meinrad Gschwend, Kantonsrat der Grünen, verlangt in einem neuen Vorstoss verschiedene Auskünfte von der Regierung. Das Trinkwasser werde vielerorts aus dem Grundwasser gewonnen, schreibt er dazu.

Gschwend will wissen, ob die Ergebnisses der Eawag-Studie auch für die kleinen Fliessgewässer im Kanton St. Gallen repräsentativ seien. Die Regierung soll ausführen, an welchen Messstellen Untersuchungen durchgeführt werden - und in welchem zeitlichen Abstand. Eine weitere Frage: «Welche Trinkwasserfassungen im Kanton St. Gallen sind mit Pflanzenschutzmitteln belastet?» Die Stellungnahme der Regierung steht noch aus.

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