IHK verlangt Offenlegung der Corona-Szenarien

Die Industrie- und Handelskammer St. Gallen-Appenzell (IHK) verlangt vom Bundesrat die Offenlegung der Corona-Szenarien. Nur dann könnten die Entscheide nachvollzogen werden. Weiter brauche es für die Unternehmen einen schnellen Zugang zu Tests.

Bundesrat
Die Bundesräte Ueli Maurer, Viola Amherd und Alain Berset an der Pressekonferenz zum Coronavirus. - Keystone

«Auch die IHK hätte sich grundsätzlich einen rascheren und klareren Ausstieg aus dem Lockdown gewünscht», schreibt die Industrie- und Handelskammer in einem Communiqué vom Mittwoch. Die Kritik an einzelnen Vorgaben sei berechtigt, «die streitbare Austragung in der Öffentlichkeit aber nicht zielführend».

In einer Krise brauche es eine verantwortliche Instanz für das Krisenmanagement, die rasch handele. Das notwendige Fachwissen sei beim Bund unbestritten vorhanden.

Auch wenn die getroffenen Massnahmen Wirkung erzielten, bleibe die weitere Entwicklung ungewiss. Neben dem positiven Basisszenario «Erholung» könnten alternative Szenarien wie beispielsweise «Stagnation» oder «Rückfall» nicht ausgeschlossen werden, schreibt die IHK.

Je nach Szenario seien unterschiedliche Massnahmen und Eingriffe des Bundes nötig. Damit die Unternehmen und Branchenverbände ihre Verantwortung wahrnehmen und selber vorausschauend planen und disponieren könnten, «müssen sie die Grunddispositionen des Bundes verstehen».

Die IHK fordere deshalb die Offenlegung der epidemischen Szenarien, auf deren Basis der Bund für die nächsten Wochen und Monate plane. «Die behördlichen Entscheide wären dadurch besser abschätz- und nachvollziehbar». Diese Informationen seien beim Bund bereits vorhanden, sie müssten lediglich kommuniziert werden.

Die Unternehmen seien zudem auf einen umfangreichen und unbürokratischen Zugang zu Tests angewiesen. Die Betriebe bräuchten Gewissheit, welche Mitarbeitenden gesund oder infiziert seien. Nur so könnten sie gleichzeitig den Arbeitnehmerschutz und die Versorgung der Bevölkerung bestmöglich gewährleisten.

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