St.Gallen investiert in ein zukunftsfähiges Elektrizitätsnetz
Wie die Stadt St.Gallen berichtet, muss das städtische Elektrizitätsnetz ausgebaut werden, um auch in Zukunft eine sichere Versorgung mit Strom zu garantieren. Dafür sind Investitionen in Höhe von 82,6 Millionen Franken notwendig. Am Abstimmungssonntag vom 24. November 2024 befindet die Bevölkerung über den Verpflichtungskredit.
Die weitere Reduktion von CO2-Emissionen in der Energieversorgung und im Verkehr ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung der Energiestrategien von Bund und Kanton sowie des städtischen Energiekonzepts 2050. Dies führt unter anderem zu einem Zubau von Photovoltaikanlagen, Elektroladestationen und Wärmepumpen, was das Elektrizitätsnetz in den kommenden Jahren vor grosse Herausforderungen stellt.
Damit auch künftig ein sicherer, leistungsfähiger und effizienter Netzbetrieb möglich ist, ist ein Ausbau des Stromnetzes nötig. Verschiedene Massnahmen, welche die St.Galler Stadtwerke (sgsw) in den Jahren 2025 bis 2030 umsetzen, erfordern Investitionen von 82,6 Millionen Franken.
Lastspitzen verdoppeln sich
Simulationen und Stresstests haben gezeigt, dass ab dem Jahr 2027 im Niederspannungsnetz und ab dem Jahr 2035 im Mittelspannungsnetz Überlastungen auftreten können, sofern keine Massnahmen ergriffen werden. Um dies zu verhindern und um die bis zum Jahr 2050 erwartete Verdoppelung der Lastspitzen von 95 auf 190 Megawatt zu bewältigen, sind verschiedene Massnahmen auf beiden Netzebenen erforderlich.
Mit dem nun beantragten Verpflichtungskredit von 82,6 Millionen Franken. realisieren die sgsw weitere wichtige Projekte in den Jahren 2025 bis 2030. Diese umfassen Verstärkungen im Nieder- und Mittelspannungsnetz, die Vorbereitung einer Spannungsumstellung im Mittelspannungsnetz von 10'000 Volt auf 20'000 Volt sowie die Erneuerung und den Bau von Trafostationen und Unterwerken.
Zusätzlich werden Prozesse digitalisiert und ein Monitoringsystem eingeführt, das als Basis für ein Regel- und Steuerungssystem dient und Überlastungen frühzeitig erkennen und vermeiden kann. Dazu ist bis zum Jahr 2026 ein schrittweiser Personalaufbau um 16 Vollzeitstellen notwendig, was ab dann jährliche Personalmehrkosten von zwei Millionen Franken. verursacht. Die Massnahmen werden über höhere Tarife der Netznutzung finanziert. Bis 2030 steigt der Tarif voraussichtlich um 1,9 Rappen pro Kilowattstunde.
Die Stimmbevölkerung entscheidet
Am 30. April 2024 hat die grosse Mehrheit des Stadtparlaments (1. Antrag / Netzausbau: 59 Ja, 0 Nein, 0 Enthaltungen; 2. Antrag / Personalausbau: 51 Ja, 7 Nein, 1 Enthaltung; 4 Abwesenheiten) der Vorlage zugestimmt.
Das letzte Wort hat nun das Volk: Die städtische Stimmbevölkerung befindet am 24. November 2024 über die Verstärkung des Elektrizitätsnetzes der Stadt St.Gallen.