Rekurs verzögert Realisierung des Seeuferparks
Die Sanierung des Seegrundes in Uetikon am See ZH verzögert sich. Grund dafür: ein Rekurs gegen eine Projektänderung.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Rekurs verzögert die Realisierung des Seeuferparks in Uetikon am See ZH.
- Belastete Sedimente im Seegrund sollen lediglich überdeckt, statt abgetragen werden.
- Die Sanierung des Seegrunds in Uetikon ist bereits zu zwei Dritteln abgeschlossen.
Uetikon am See steht vor einer weiteren Verzögerung bei der Realisierung des Seeuferparks. Grund dafür ist der Rekurs gegen eine Projektänderung bei der Sanierung des Seegrunds vor dem ehemaligen Industrieareal der Chemischen Fabrik.
Das ehemalige Betriebsareal der Chemischen Fabrik in Uetikon am See wurde fast 200 Jahre lang industriell genutzt. Die dortigen Tätigkeiten, insbesondere die Düngerproduktion, sind für Ablagerungen im Seegrund verantwortlich.
Untersuchungen haben gezeigt, dass auf einer Fläche von rund 75.000 Quadratmetern mit Schwermetallen belastete Sedimente am Seegrund vorhanden sind.
Ursprünglich war geplant, die belasteten Sedimente im gesamten Bereich abzusaugen. Doch vertiefte Untersuchungen haben gezeigt, dass es an bestimmten Stellen effektiver ist, die Sedimente mit sauberem Material zu überdecken.
Im Bereich vor dem «Blockwurf» sind die Ablagerungen bis zu sieben Metern dick, anstatt wie bisher angenommenen eineinhalb Meter. Das Entfernen dieser Sedimente würde Risiken für die Stabilität der Ufermauer und des dahinter liegenden Areals mit sich bringen.
Durch das Überdecken wird nachhaltig sichergestellt, dass die aquatische Umwelt keinen Schaden nimmt. Für Menschen und die Trinkwasserqualität sind die Ablagerungen ungefährlich. Die belasteten Sedimente stellen jedoch eine Bedrohung für die Gewässerökologie dar, also für die Pflanzen- und Tierwelt im Wasser.
Eigentlich schon genehmigt
Die Baukommission der Gemeinde Uetikon am See und die kantonalen Fachstellen hatten das Baugesuch zur Projektänderung der Seegrundsanierung zunächst genehmigt.
Doch dagegen wurde Rekurs beim Baurekursgericht erhoben, was zur Verzögerung der Sanierung führt. Da die Sanierung auch Flächen an Land betrifft, beeinflusst der Rekurs auch andere Bauprojekte auf dem Areal. Die Realisierung eines Teils des öffentlichen Seeuferparks verzögert sich somit auf unbestimmte Zeit.
Die Sanierungsarbeiten haben Ende April 2022 begonnen. Mittlerweile wurden etwa zwei Drittel der Fläche durch das Absaugen der belasteten Sedimente gereinigt.