Im Museum Stans die «Adrian Ganders Werke» bestaunen

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Nidwalden,

Das Nidwaldner Museum Winkelriedhaus in Stans präsentiert noch bis Ende Januar 2022 Werke des jungen Künstlers Adrian Gander unter dem Motto «Dämmerung».

Nidwaldner Museum
Das Nidwaldner Museum Winkelriedhaus in Stans. - keystone

Während seines Atelieraufenthaltes in Berlin brach die zweite Welle der Corona-Pandemie aus. Adrian Gander erlebte Berlin dennoch als Inspirationsquelle. Eine Auswahl der entstandenen Werke des jungen Künstlers, kuratiert durch Jana Bruggmann, präsentiert das Nidwaldner Museum Winkelriedhaus noch bis zum Januar 2022. Adrian Gander ist einer der bekanntesten jungen Nidwaldner Graffiti-Künstler.

Was Wenige wissen: Er malt und zeichnet auch. So entwickelte er im Rahmen seines Stipendienaufenthaltes in Berlin vielgestaltige Arbeiten von ganz unterschiedlichem Charakter. Darunter sind grossformatige Malereien, die wirr und dunkel, ja fast explosiv wirken.

Im Wirrwarr der eigenen Gedanken

In Lost (2021) stellt er das erdrückende Gefühl dar, sich im Wirrwarr der eigenen Gedanken zu verlieren. Diese Malereien sind Resultat konsequenter Verdichtungsprozesse.

Doch auch Prozesse der Auflösung und Reduktion spielen eine Rolle. In expressiver Strichführung zeichnet Adrian Gander eine Serie von Gesichtern, die teilweise kaum mehr zu erkennen sind, während filigrane Tuschezeichnungen einen Prozess der stetigen Auflösung skizzieren (Zerfall, 2021).

In Japan der späten 1970er Jahre

Auch die japanische Kultur fasziniert Adrian Gander. Die Gundam-Roboter (Dam Guns, 2020–2021) haben ihren Ursprung im Japan der späten 1970er Jahre. Es handelt sich um bemannte Maschinen, um Schutzhüllen für Menschen, wie Adrian Gander erklärt.

Das Thema kam nicht zufällig zu dem Zeitpunkt auf, als die Pandemie losbrach. Dahinter stehen Fragen nach der Verletzlichkeit des menschlichen Körpers, nach Schutzmechanismen und dem Umgang mit Bedrohungen.

In akribischer Kleinstarbeit modifizierte Adrian Gander die einzelnen Bauteile, bemalte sie und fügte sie zu Figuren zusammen, die ihn nach Berlin begleiteten.

Bewährte Wirtschafts- und Lebensweisen werden verstärkt hinterfragt

Der Fokus liegt auf dem zeichnerischen und malerischen Werk und ermöglicht einen neuen Blick auf den Graffiti-Künstler Adrian Gander. Dabei spielt der Ausstellungstitel Dämmerung nicht nur auf die Pandemie an.

Adrian Gander versteht ihn als Gesellschaftsdiagnose. Bewährte Wirtschafts- und Lebensweisen werden verstärkt hinterfragt, während nach neuen tragfähigen Modellen für die Zukunft gesucht wird. Hell und Dunkel bilden in Adrian Ganders Schaffen somit nicht nur ein auffälliges Gestaltungsmittel.

Es gehe ihm, so erklärt Gander, um die Widersprüchlichkeiten der menschlichen Existenz. Der Begriff Dämmerung bezeichnet denn auch einen ambivalenten Schwebezustand. Er bleibt auf metaphorischer Ebene unscharf, zumal nicht klar ist, ob die Morgen- oder Abenddämmerung gemeint ist.

Über Adrian Gander

Adrian Gander alias Anoy (geboren 1991 in Stans) lebt und arbeitet in Nidwalden. Von 2010 bis 2014 studierte er an der HSLU – Design & Kunst und schloss mit einem Bachelor of Arts in Visueller Kommunikation ab.

Die Beschäftigung mit dem Medium Zeichnungen stand am Anfang seines Schaffens. Graffiti, Architektur und Kunst im öffentlichen Raum interessierten ihn bereits vor dem Studium.

Neben Arbeiten auf Mauern, die ihn als Graffiti-Künstler bekannt machten, arbeitete er stets auch in anderen Medien.

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