Festivalfeeling in Steffisburg dank der Swiss Mountain Roadshow
Damit diesen Sommer trotzdem ein wenig Festivalstimmung aufkommen kann, startet am 30. Juli die Swiss Mountain Roadshow ihre Tournee in Steffisburg.
Wir treffen Kevin Müller und Dani Michel auf dem Schönau Schulareal. Im Moment ist hier alles noch leer, geradezu verlassen, jetzt wo Schulferien sind. Doch bereits nächste Woche werden hier Konzerte von Troubas Kater, Baba Shrimps und Halunke über die Bühne gehen.
Als Reaktion auf die vielen abgesagten Festivals veranstaltet der Verein Zulgkultur die Swiss Mountain Roadshow. Beim Event in Steffisburg sind zudem das Thunfest und die Music Days Steffisburg Patronatspartner.
«Es geht uns darum, wieder etwas Umsatz in die Entertainment-Branche zu bringen», erklärt Dani Michel. Er selbst hat in Kiesen ein Geschäft mit technischem Equipment für Konzerte.
«Seit gut vier Monaten haben Veranstalter, Ausrüster und Musiker so gut wie keine Aufträge mehr», führt er aus. «Wir haben dann all unseren Mut zusammengenommen und beschlossen, etwas auf die Beine zu stellen.»
Ein eingespieltes Team
Dafür hatten die Veranstalter jedoch alles andere als viel Zeit. Der Bundesrat gab erst Mitte Juni bekannt, in welcher Grösse Festivals überhaupt möglich sein würden. So blieben dem vierköpfigen OK um Müller und Michel nur gut vier Wochen, um die Roadshow zusammenzustellen.
«Wir sind ein gutes und eingespieltes Team und haben alle Erfahrungen im Eventbereich», erklärt Michel. Auch herrsche grosses Vertrauen innerhalb der Gruppe, fügt Müller an. «Wir hinterfragen nicht jede Entscheidung der anderen, sondern gehen lösungsorientiert vorwärts.»
Steffisburg als Homerun und Feuerprobe
Der erste Halt auf der Tournee findet in bekannten Gefilden statt. Am 30. und 31. Juli sowie am 2. August findet die Swiss Mountain Roadshow in Steffisburg statt. «Wir sind alle gut in Steffisburg verwurzelt», erläutert Kevin Müller die Standortwahl. «Wir haben bereits in der Vergangenheit sehr gut mit der Gemeinde zusammengearbeitet, daher haben wir von dieser Seite auch ein grosses Vertrauen erfahren.»
Der Startschuss des Festivals wird für die Veranstalter auch eine Art Hauptprobe sein. «Läuft es hier gut und wir sehen, dass unser Konzept funktioniert, wird sich das positiv auf die restliche Tour auswirken», schätzt Dani Michel.
Zwei weitere Haltestellen der Roadshow sind bereits klar: nach Steffisburg geht es weiter nach Interlaken und nach Bad Ragaz. Im Moment sind noch acht weitere Ortschaften im Gespräch für eine Austragung. Wenn noch drei bestätigt werden können, sei das perfekt, sagen die Veranstalter.
Zwei Zonen mit eigener Infrastruktur
«Wir wollen den Leuten diesen Sommer eine Möglichkeit geben, ein Festival besuchen zu können», sagt Dani Michel. Der Event und auch das Gelände sollen so normal wie möglich daherkommen. Um die Gefahren durch Corona einzudämmen, müssen jedoch einige Vorsichtsmassnahmen ergriffen werden.
So wird das Schönau Schulareal in Steffisburg zweigeteilt werden. Damit entstehen zwei individuelle Sektoren mit je maximal 300 Gästen. Jeder Bereich hat eine eigene Bar und eigene Sanitäranlagen.
Zudem müssen alle Besucher*innen ihre Kontaktdaten angeben. Wer sein Ticket über den Vorverkauf ersteht, spart sich hierbei administrativen Aufwand. Dann muss beim Anlass nur noch die ID gezeigt werden.
«Darum sind wir sehr froh, wenn möglichst viele Gäste bereits im Vorfeld ein Ticket kaufen», erklärt Kevin Müller. Der Early-Bird-Sale läuft bereits. «Es hat noch ein paar wenige Tickets zum Spezialpreis», verraten die Organisatoren.
Ein Konzept mit Vorbildcharakter
Auch wenn sie das Areal verlassen, werden Gäste gebeten, ihr Ticket erneut vorzuweisen. Damit können die Veranstalter den anwesenden Leuten genaue Time Slots zuordnen, in denen sie auf dem Gelände waren. «Im Falle einer Infektion müssen wir so nur die betroffenen Personen alarmieren.»
Die Tickets werden elektronisch kontrolliert, somit ist die Zeiterfassung sekundengenau. «Unser Ticketpartner Tipo musste extra sein ganzes System umprogrammieren, damit wir die Tickets auch beim Verlassen der Gäste erfassen können», erzählt Kevin Müller. Dies sei zwar ein grosser Aufwand gewesen, könne dem Anbieter aber in Zukunft auch Vorteile verschaffen.
«Bei Tipo ist es wie bei uns, wenn sich das neue Konzept bewährt, haben wir einen soliden Bauplan für nächste Events mit Vorsichtsmassnahmen», schätzt Müller. «So können wir hoffentlich für andere Veranstalter auch einen Vorbildcharakter haben.»