Meyer-Burger-Aktionäre folgen an GV dem Kurs des Verwaltungsrates

Keystone-SDA Regional
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Thun,

Aktionäre trotz aller Kritik dem Kurs des Verwaltungsrates gefolgt

Ispin AG
Das Private-Equity Unternehmen Capiton investiert in den Cyber-Security-Serviceanbieter Ispin AG. - Gemeinde Klosters-Serneus

An der Generalversammlung des Solarzulieferers Meyer Burger am Donnerstag in Thun sind die Aktionäre - trotz aller Kritik im Vorfeld - dem Kurs des Verwaltungsrates gefolgt. Mit zumeist klaren Mehrheiten wurden alle Anträge des Verwaltungsrates angenommen. Der derzeitige Ruag-Präsident und frühere ABB-Manager Remo Lütolf wurde mit einem deutlichen Mehr von 94 Prozent der Stimmen in den Verwaltungsrat und als dessen Präsident gewählt. Auch Hans-Michael Hauser (73 Prozent), Franz Richter (68 Prozent) und Andreas Herzog (97 Prozent) wurden als Mitglieder mit hoher Zustimmung gewählt. Lütolf, der aufgrund der gleichentags stattfindenden Ruag-GV bei seiner Wahl nicht mehr persönlich anwesend war, folgt auf Alexander Vogel. Dieser stand, wie auch die Verwaltungsratsmitglieder Wanda Eriksen-Grundbacher und Michael Splinter, nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung. Das Gremium wurde damit um zwei auf neu nur noch vier Personen verkleinert. Urs Fähndrich von Elysium Capital, die nach eigenen Angaben rund 0,6 Prozent an Meyer Burger hält, scheiterte mit seiner Initiativ-Kandidatur als Mitglied des Verwaltungsrates und kam auf rund 27 Prozent der Stimmen. Auch die Beteiligungsgesellschaft Sentis des russisch-stämmigen Investors Petr Kondrashev erzielte nur mässigen Erfolg mit ihren Anträgen. Zwei davon, jene zur Senkung der Traktandierungsschwelle bei Aktionären und der Mandatsbegrenzung, wurden erwartungsgemäss auch mit der Unterstützung des VR verabschiedet. Gegen den Willen des VR beschlossen die Aktionäre eine Frist für die Veröffentlichung für den Geschäftsberichts. Die Anträge zu Aufhebung des genehmigten Kapitals, der Senkung der Schwelle zu Einberufung einer GV und der Amtsdauer der Revisionsstelle fielen durch.

VRP Vogel verteidigt OPV-Deal

Der scheidende Präsident Alexander Vogel verteidigte am Donnerstag die Beteiligung an Oxford PV (OPV) und auch die Art und Weise, wie die Transaktion vollzogen wurde. «Die Beteiligung an Oxford PV und die Zusammenarbeit ist für Meyer Burger entscheidend», sagte Vogel vor den versammelten Meyer-Burger-Aktionären. «Wir konnten zu einer attraktiven Bewertung einen wesentlichen Anteil erwerben.» Im Rahmen der Transaktion mit OPV habe er ein Aktienpaket an den neu ausgegebenen Meyer-Burger-Aktien erworben. Dabei sei alles regelkonform zugegangen, und der Kauf sei Ausdruck seines Vertrauens in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. OPV sei bereits in fortgeschrittenen Verhandlungen mit Investoren zur weiteren Finanzierung gewesen. «Der einzige Weg diese Transaktion abzuwickeln, war eine Aktientransaktion.» Eine Bezugsrechts-Kapitalerhöhung sei nicht möglich gewesen, vor allem aus Zeitgründen in den Verhandlungen mit OPV. «Das genehmigte Kapital ist genau für solche Transaktionen vorgesehen.»

Viele kritische Wortmeldungen

Vor den Abstimmungen hatten sich eine Reihe von Aktionären mir kritischen Wortmeldungen an den Verwaltungsrat, an die Geschäftsleitung und auch an die Revisionsstelle gewandt. Insbesondere die Vertreter von Sentis wiederholten an der GV ihre bereits im Vorfeld geäusserte Kritik am Unternehmen. Der Hauptkritikpunkt von Sentis, vertreten durch Anwalt Thiemo Sturny und Verwaltungsrat Anton Karl, bezog sich erneut auf die Transaktion mit Oxford PV (OPV). In den monatelangen Verhandlungen mit OPV sei es sehr wohl möglich gewesen, eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrechten rechtzeitig vorzubereiten. Auch die Vergütung von VR-Mitglied Michael Splinter, der zusätzlich zu seiner VR-Entschädigung auch als Delegierter des VR exekutive Aufgaben übernommen habe, wurde kritisiert, ebenso wie das Gehalt für Präsident Vogel oder die Rechtsberatungsdienste, die vom Unternehmen von seiner Anwaltskanzlei in Anspruch genommen wurden. An der Generalversammlung in Thun waren 262 Aktionäre und rund 229,6 Millionen Namenaktien vertreten. Das entsprach 33,51 Prozent des im Handelsregister eingetragenen Aktienkapitals.

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