Absage Oktoberfest: Kein Bier und Brezel für die Winznauer
Das alle zwei Jahre stattfindende Oktoberfest in Winznau ist abgesagt. Eine Nachholung im 2021 ist ausgeschlossen.
Nun ist es endgültig: Kein «O'zapft is» am Oktoberfest beim Tannenbaum in Winznau. Die Organisatoren haben die Feier vergangene Woche offiziell abgesagt. OK-Präsident Andreas Meier steht Rede und Antwort.
Nau.ch: Andreas Meier, weshalb man sich nun definitiv für eine Absage des Oktoberfestes entschieden?
Andreas Meier: Die Situation für Grossveranstaltungen (über 1000 Besucher) erscheint uns für das ganze 2020 als sehr unsicher. Man muss davon ausgehen, dass Veranstaltungen, an welchen die Besucher sehr eng zusammen sind, tanzen und schunkeln, erst ganz am Schluss freigegeben werden.
Zudem erteilen die Behörden momentan für Grossveranstaltungen keine Bewilligungen. Es ist aus diesem Grund unmöglich, in dieser Situation einen Vorverkauf durchzuführen, was letztlich schweren Herzens zur Absage des Oktoberfestest beim Tannenbaum führte.
Nau.ch: Die wievielte Ausgabe hätte dieses Jahr stattgefunden und was hätte die Besucher erwartet?
Es wäre die vierte Auflage gewesen, wiederum mit absoluten Topstars der Schlager- und Volksmusikszene. Als Aushängeschild darf man sicher Melissa Naschenweng erwähnen, die am Freitag und am Samstag einen Auftritt gehabt hätte. Sie hat regelmässige Auftritte im Fernsehgarten.
Nau.ch: Das Oktoberfest findet nur alle zwei Jahre statt – können sich die Besucher nun auf eine Durchführung im kommenden Jahr freuen?
Das muss ich ganz klar verneinen. Die Top-Interpreten, die wir jeweils im Programm haben, müssen zwei Jahre im Voraus gebucht werden. Es ist nicht möglich, für nächstes Jahr ein Programm zusammenzustellen, auch weil die Situation der Pandemie eine Planung auch für nächstes Jahr fast unmöglich macht.
Nau.ch: Wie geht das OK mit der Entscheidung um? Wie gross ist die Enttäuschung/ das Verständnis?
Wir haben im Januar den Kickoff mit den Hauptsponsoren gehabt und waren voller Vorfreude. Als uns Anfang März die Tragweite der Pandemie bewusst wurde, zeigte sich auch die Schwierigkeit der Durchführung. Der Absageentscheid war ein langer Prozess, sodass wir uns darauf einstellen konnte.
Nau.ch: Was ist für Sie persönlich der grösste Verlust an der Absage? Was hat Ihnen an den bisherigen Oktoberfesten in Winznau stets am besten gefallen?
Ich muss ganz klar festhalten, dass für uns das Oktoberfest nicht existentiell ist. Ich bin in Gedanken bei all den Eventveranstaltern, die davon leben müssen und überhaupt bei allen Branchen, die durch die Massnahmen stillgelegt wurden.
Ich wünsche wirklich allen viel Kraft und Überlebenswillen und hoffe, dass der Zeitpunkt wieder kommt, an dem wir unbeschwert feiern können.
Nau.ch: Sie haben das Schlusswort
Ich hoffe ganz fest, dass wir diese Krise gesellschaftlich meistern und keine grossen Rückschläge mehr verkraften müssen und wünsche allen Lesern gute Gesundheit.