Daniel Bichsel: «Zollikofen ist voller Leben, Bewegung und Impulsen»

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Gemeindepräsident Daniel Bichsel spricht unter anderen über die Herausforderungen in Zollikofen. Die Gemeinde hat inzwischen über 10'000 Einwohner.

Daniel Bichsel, Gemeindepräsident Zollikofen
Daniel Bichsel, Gemeindepräsident Zollikofen. - zvg/Ueli Hiltpold

Zollikofen – ein Dorf mit über 10'000 Einwohnern, das trotzdem nicht Stadt genannt werden möchte. Daniel Bichsel ist dort seit rund sieben Jahren Gemeindepräsident. Im Gespräch redet er über die Herausforderungen in der Gemeinde und seine Ziele für Zollikofen.

Nau.ch: Wie sind Sie – und die Gemeinde – mit der Corona-Krise umgegangen? Bzw. wie gehen Sie damit um?

Wir gehen mit der nötigen Vorsicht aber auch der nötigen Gelassenheit mit dem Coronavirus um. Wir halten uns an alle Beschlüsse. Und ganz wichtig: Wir treffen keine kommunalen Zusatzregelungen.

Die Gemeindeverwaltung war in der glücklichen Lage, immer geöffnet haben zu können. Wir mussten keinen Schichtbetrieb einführen, da genug Platz für alle Mitarbeiter – trotz Abstandsregelung – vorhanden ist.

Auch solidarisch hat sich in Zollikofen einiges getan. Zum Beispiel wurde eine Hilfsgruppe gegründet, die Botengänge zum Einkaufen oder in die Apotheke für Angehörige der Risikogruppe erledigt hat.

Nau.ch: Was ist in diesem Jahr das Wichtigste auf der Agenda von Zollikofen?

Im Herbst stehen die Gesamterneuerungswahlen im Gemeinderat und Grossen Gemeinderat an. Das ist immer sehr spannend aber auch aufwendig. Es ist nicht einfach, Menschen zu finden, die sich in einem politischen Amt engagieren wollen.

Ansonsten steht Zollikofen vor einigen wichtigen Abstimmungen – wir brauchen mehr Schulraum wegen steigender Schülerzahlen. Ausserdem muss die Eisbahn Hirzfeld saniert werden. Auch intern gibt es einige Herausforderungen zu meistern. Mit der Abteilungsleiterin Bildung ist noch eine Kaderstelle vakant.

Nau.ch: Sie sind seit 2013 vollamtlich Gemeindepräsident – was ist das Spannendste, das Sie in dieser Zeit erlebt haben?

Sicher die Totalrevision der Ortsplanung, die wir mit Erfolg abschliessen konnten. Zollikofen hat sich in diesen sieben Jahren sehr weiterentwickelt. Es sind viele neue Wohn- und Arbeitsplätze entstanden – auch weil das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation hier angesiedelt ist.

Nau.ch: Was ist herausfordernd an Zollikofen, was kommt ihnen entgegen?

Zollikofen liegt an der Nahtstelle zwischen Stadt und Land. Die Bevölkerung hat hier einerseits das Land mit seinen Vorzügen – aber auch die Stadt in aller nächster Nähe. Das kann eine Herausforderung sein, aber auch sehr spannend. Zollikofen ist voller Gegensätze: da gibt es das ruhige, erholsame Aareufer aber gleichzeitig auch die Bernstrasse, über die rund 20'000 Autos am Tag fahren.

Zollikofen war schon immer ein wichtiger Verkehrsdreh- und Angelpunkt im Kanton Bern und ist ideal erschlossen. Die Gemeinde hat sich auch stark entwickelt – was ich sehr wichtig finde. Es ist Bewegung im Dorf, Leben und Impulse.

Nau.ch: Welche Ziele haben Sie als Gemeindepräsident für Zollikofen?

Wir legen die Ziele immer im Gemeinderat zusammen fest. Mein persönliches Ziel ist, dass Zollikofen weiterhin eine eigenständige Agglomerationsgemeinde bleibt. Ich möchte die Gemeinde weiterbringen und weiterentwickeln – das gute Umfeld, das Dorfleben und das aktive Vereinsleben erhalten. Wichtig ist mir auch, dass wir mit dem Land haushälterisch umgehen. Dazu gehört, dass die bestehende Siedlungsfläche optimal genutzt wird und keine Industriebrachen entstehen.

Nau.ch: Was sind Ihre Lieblingsplätze in Zollikofen?

Ich bin auf dem Rüti aufgewachsen und liebe die ganze Landschaft rundherum. Die Aussicht – zum Beispiel ab Bühlikofen – auf die Berner Alpen ist grandios. Dazu müssen wir unbedingt Sorge tragen.

Zur Person:

Daniel Bichsel, 51 Jahre alt, ist in Zollikofen aufgewachsen. Der SVP-Politiker ist verheiratet und hat zwei Töchter. Er ist seit 2013 vollamtlicher Gemeindepräsident von Zollikofen. In seiner Freizeit ist Bichsel im Schützenverein anzutreffen.

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