Snowboardcrosserin Muriel Jost: «Ich kämpfe für meine Ziele»

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Bern Nord,

Muriel Jost ist eine junge Spitzensportlerin aus Münchenbuchsee. Ihr Ziel: olympisches Gold im Snowboardcross.

Muriel Jost.
Muriel Jost. - zvg

Muriel Jost, 22 Jahre alt, fährt Snowboardcross. Das ist ein Snowboard-Wettkampf, bei dem mindestens vier Fahrer gegeneinander eine Abfahrt bewältigen. Jost hat gerade die Spitzensport-RS in Magglingen abgeschlossen. Die junge Frau aus Münchenbuchsee hat ein grosses Ziel: Olympisches Gold im Snowboardcross holen. Für dieses Ziel ist sie bereit, zu kämpfen.

Nau.ch: Muriel, warst du schon immer sportlich?

Muriel Jost: Ja, auch schon als Kind. Ich liebe Adrenalin und habe viele verschiedenen Sportarten ausprobiert. Ich habe auch lange Leichtathletik gemacht, wollte auch im Verein Fussball spielen.

Muriel Jost.
Muriel Jost fährt seit sie 15 ist Snowboardcross. - zvg

Wann hast du mit dem Snowboardfahren angefangen?

Ich stand im Alter von fünf Jahren das erste Mal auf einem Snowboard. Aber bis ich 15 war, bin ich nur in den Skiferien mit den Eltern oder in der Sportwoche mit der Schule Snowboard gefahren.

Und wie kamst du dann zum Snowboardcross?

In Münchenbuchsee habe ich vier Leute kennengelernt, die im Snowboardcross-Regionalkader vom Kanton Bern waren. Mit denen bin ich dann mal mit, nur zum Zuschauen. Wir waren in Adelboden und ich fuhr im Spass-Team. Spätestens nach meinem ersten Rennen wusste ich, dass ich in diesem Sport weiterkommen will, mir Ziele setzen und erreichen möchte.

Muriel Jost.
Muriel Jost in Action. - zvg

Wie sah der Anfang deiner Karriere aus?

Der Anfang war hart! Ich wollte eine Lehre machen als Fachfrau Gesundheit. Doch mit damals 100 Tagen Training im Jahr habe ich irgendwann bemerkt, dass ich Training und Lehre nicht unter einen Hut bekomme. Deswegen habe ich die Lehre abgebrochen und eine Sportlehre als Kauffrau angefangen. Das hat dann super funktioniert, ich konnte viel trainieren und mich gleichzeitig auch auf die Lehre konzentrieren.

Was waren bisher deine grössten Erfolge?

Ich konnte drei Siege im Europacup holen, war gesamt auf dem 2. Platz. Im Weltcup konnte ich den 7. und 8. Platz belegen. Eine neue Erfahrung für mich war auch meine Teilnahme an der Weltmeisterschaft im letzten Jahr.

Muriel Jost.
Ein Snowboardcross-Rennen. - zvg

Letztes Jahr hast du dich am Sprunggelenk verletzt. Hast du dich inzwischen erholt?

Leider gab es damals Komplikationen, ich war lange in der Reha. Aber inzwischen bin ich wieder auf dem aufsteigenden Ast und spüre die Verletzung nur noch bei einigen Bewegungen.

Wie oft trainierst du inzwischen?

Pro Tag trainiere ich meistens fünf Stunden pro Tag, fast jeden Tag in der Woche. Es gibt natürlich auch Erholungstage, die dann aber auch ein Teil des Trainings sind. Einmal pro Monat haben wir dann auch ein Trainingscamp im Schnee, im Sommer meistens auf einem Gletscher.

Muriel Jost.
Muriel Jost trainiert bis zu fünf Stunden am Tag. - zvg

Wie bleibst du dran, was motiviert dich?

Es ist wichtig, immer ein Ziel vor Augen zu haben. Ausserdem macht mir Snowboardcross und auch das Training grossen Spass. Ich habe viel Krafttraining, wo ich mich richtig pushen kann – und dafür auch die Resultate sehe. Neben dem Krafttraining gehe ich auch Joggen, fahre Rennvelo, gehe Biken oder Skaten. Mir gefällt diese Abwechslung. Ausserdem unterstützt mich mein Umfeld sehr, das hilft auch.

Hast du auch mal Momenten, in denen du weniger motiviert bist?

Nein, eigentlich nicht. Ich möchte für meine Ziele kämpfen. Nur mit meiner Verletzung war es etwas schwieriger. Aber dort hat es mich mehr gestört, dass ich durch die Verletzung aufgehalten wurde.

Muriel Jost.
Josts grösstes Ziel: olymisches Gold. - zvg

Was sind deine grössten Ziele?

Auf jeden Fall olympisches Gold an den Winterspielen im Jahr 2026. Bei den nächsten Spielen 2022 werde ich sicher auch an den Start gehen, aber mir noch nicht so viel Druck machen. Allein die Erfahrung wird mir schon viel nützen.

Gerade hast du die Spitzensport-RS in Magglingen abgeschlossen. Wie war es dort?

Wir haben in Magglingen ein perfektes Umfeld zum Trainieren. Die Trainer werden uns gestellt und wir haben super Trainingsmöglichkeiten. Auch den Austausch mit den anderen Sportlerinnen und Sportlern habe ich geschätzt. Ich konnte auf jeden Fall Fortschritte machen. Ausserdem fand ich es spannend zu sehen, wie es im Militär läuft. Die Militärausbildung ist beeindruckend.

Was sind die nächsten Punkte auf deiner Agenda?

Ich trainiere jetzt noch zwei Wochen hier in Magglingen, danach ist Schneetraining geplant. Die Saison fängt dann im Dezember an.

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