Volketswil plant Steuerfuss um zwei Prozent zu senken
Wie die Gemeinde Volketswil mitteilt, weist das Budget 2024 einen Ertragsüberschuss aus. Aufgrund der guten Jahresabschlüsse ist eine Steuerfusssenkung geplant.

Das Budget 2024 ist weiterhin geprägt durch den in den kommenden Monaten geplanten Wegzug der Firmen der La Prairie Group AG und damit durch den Finanzausgleich.
Als Folge davon sinkt die seit Jahren unterdurchschnittliche Steuerkraft der Gemeinde Volketswil noch tiefer.
Der Trend der unterdurchschnittlichen Steuerkraft in Volketswil im Vergleich zum Kantonsmittel setzt sich fort.
Dank des Finanzausgleichsgesetzes wird dieser Steuerausfall jedoch durch den Ressourcenausgleich (Finanzausgleich) abgefedert.
Berechnung des Finanzausgleichs
Die Berechnungen basieren auf der Steuerkraft pro Einwohner. Diese betrug im Jahr 2022 noch 3048 Franken.
Die Berechnungen für das Budget 2024 ergeben einen Wert von 2737 Franken pro Einwohner.
Das Gemeindeamt des Kantons Zürich rechnet für das Jahr 2024 mit einem Kantonsmittel der relativen Steuerkraft pro Einwohner von 4100 Franken.
Dies bedeutet bei steigender Steuerkraft des Kantons Zürich, Stadt Zürich immer ausgeklammert, und sinkender Steuerkraft der Gemeinde Volketswil, dass der Finanzausgleich entsprechend höher ausfällt.
Finanzausgleich steigt auf 24,1 Millionen Franken
Gesamthaft ergibt die Berechnung für das Budget 2024 einen Finanzausgleich von 24,1 Millionen Franken für die Politische Gemeinde und die Schulgemeinde.
Der Anteil der Politischen Gemeinde beträgt 8,6 Millionen Franken. Die restlichen 15,5 Millionen Franken gehen an die Schulgemeinde.
Die Aufteilung erfolgt im Verhältnis zum Steuerfuss (36 zu 65 Prozent).
Nebst dem Zürcher Finanzausgleich sind es vor allem die Grundstückgewinnsteuern, welche bei der Politischen Gemeinde in den letzten Jahren immer wieder für hohe Ertragsüberschüsse gesorgt haben.
Steuerertrag liegt über Budget
In den Jahren 2019 bis 2022 sind 31,2 Millionen Franken Ertragsüberschüsse angefallen.
In der gleichen Periode konnten Grundstückgewinnsteuern von 44,4 Millionen Franken veranlagt werden, die dann zu diesen Ertragsüberschüssen geführt haben.
Eine Beurteilung der Entwicklung bei den ordentlichen Steuern 2023 durch die Abteilung Finanzen zeigt, dass der Steuerertrag aktuell 1,97 Millionen Franken über dem Budget liegt.
Firmenwegzug beeinflusst Steuerertrag
Die ordentlichen Steuern der Politischen Gemeinde bewegen sich bei rund 20,2 Millionen Franken (Steuerfuss 38 Prozent).
Darin ist die La Prairie Group jedoch noch enthalten. Im Budget 2024 wurde der Steuerertrag reduziert um den Steuerertrag der Firmen der La Prairie Group AG, was zu wesentlich tieferen Zahlen geführt hat.
Bei den Grundstückgewinnsteuern zeigt der Stand Mitte August 2023 veranlagte Fälle von 14 Millionen Franken bei einem Budget von 6,5 Millionen Franken.
Im Budget 2024 sind 7,5 Millionen Franken vorgesehen.
Investitionen wieder auf durchschnittlichem Niveau
Sämtliche Investitionen des Jahres 2024 können voraussichtlich mit den vorhandenen flüssigen Mitteln finanziert werden.
Das Investitionsvolumen des Verwaltungsvermögens steigt im Jahr 2024 auf 8,3 Millionen Franken.
In vielen Bereichen mussten die Investitionen wegen anstehender Sanierungen erhöht werden.
Der Voranschlag 2024 der Politischen Gemeinde mit einem reduzierten Steuerfuss von 36 Prozent und einem Ertragsüberschuss von 82'400 Franken wird dem Souverän an der Gemeindeversammlung vom 8. Dezember 2023 zur Abstimmung unterbreitet.
Finanzplanung 2023 bis 2027
Am 5. September 2023 hat der Gemeinderat nebst dem Budget 2024 auch den Finanzplan 2023 bis 2027 verabschiedet.
Dieser wurde gemeinsam mit der Schulgemeinde erstellt und sieht Investitionsprojekte von gesamthaft 66,1 Millionen Franken vor.
Davon entfallen 35,1 Millionen Franken auf die Politische Gemeinde. Die finanzielle Lage muss nach wie vor im Auge behalten werden.
Im Jahr 2023 dürfte nach heutigem Stand der Erkenntnisse bei der Politischen Gemeinde dank hoher Grundstückgewinnsteuern erneut ein Ertragsüberschuss von circa sechs bis sieben Millionen Franken resultieren.
Die Finanzplanung wird jährlich überarbeitet
Ab 2027 wird der Rechnungsausgleich bei der Politischen Gemeinde jedoch geringfügig verfehlt.
Dennoch kann für die nahe Zukunft bei der Politischen Gemeinde weiterhin mit einer stabilen, leicht reduzierten Steuerbelastung gerechnet werden.
Die Finanzplanung ist eine rollende Planung und wird jährlich überarbeitet.