Immobilientransaktionen in Hauptwil verlangsamt
In Hauptwil sind Liegenschaften nach wie vor gesucht – kreative Zusammenarbeit wird unerlässlich.
Der Hauptwiler Immobilienmarkt entwickelte sich 2019 sehr dynamisch. In den letzten Wochen des ersten Quartals 2020 habe sich nun angesichts der Corona-Situation das Marktgeschehen verlangsamt, analysiert Matthias Fleischmann.
Indes stellt er fest: «Die Nachfrage hält an – auch dank Telefon und digitalen Medien.» Der Immobilienmarkt in Hauptwil sei in guter Verfassung, erklärt Matthias Fleischmann, Verantwortlicher bei Fleischmann Immobilien für Hauptwil.
Besonders freut es ihn, dass das Schloss und die Liegenschaft «Traube» Käuferschaften gefunden haben, die den historischen Gebäuden mit viel Freude neues Leben einhauchen werden. Die Preise in der ganzen Region halten sich derzeit noch unverändert, sagt Fleischmann.
Indessen sei es noch zu früh, um das gesamte Ausmass der heutigen Situation schon seriös zu beurteilen.
Börse begünstigt Immobilienmarkt
Fleischmann hat in den letzten Wochen die Erfahrung gemacht, dass die bankgeprüften Preise unverändert bezahlt und sogar überboten werden: «Das habe ich ehrlich gesagt nicht in diesem Ausmass erwartet.» Und doch sei das nachvollziehbar, denn: «Die schwankende Börsenentwicklung trägt dazu bei, dass Familien eher geneigt sind, in Immobilien zu investieren.»
Das mache bei selbstbewohnten Liegenschaften durchaus Sinn, wobei es für junge Familien immer schwieriger werde, das nötige Einkommen und Eigenkapital aufzubringen, um den Tragbarkeitsvorschriften gerecht zu werden. «Ich rate deshalb gerade in der jetzigen Situation, dass Familienrat gehalten und offen über Schenkungen oder Erbvorbezüge gesprochen wird.»
Mitte Jahr mehr Klarheit
Fleischmann versteht Personen, die auf der Suche nach Wohneigentum sind, angesichts der aktuellen Situation aber zuwarten wollen. Denn wenn die Sicherheit der Arbeitsstelle nicht ganz klar sei, mache dies wirklich wenig Sinn.
Er rechnet zwar mit einer wirtschaftlichen Delle, geht aber davon aus, dass sich die Wirtschaft nach einer Durststrecke wieder fangen werde und der Immobilienmarkt auf Kurs bleibe. Man könne aber erst ungefähr in drei Monaten sagen, wohin die Entwicklung wirklich gehe.
Diese Erfahrung habe man in der Vergangenheit in Krisensituationen auf dem Immobilienmarkt mehrmals gemacht – so zum Beispiel beim Konkurs der Swissair, wie sich Firmengründer und -inhaber Werner Fleischmann erinnert: «Im Herbst 2001 stockten zuerst die Transaktionen, und dann gab es Preiseinbrüche.» Im Moment sei es so, dass man die Entwicklung des Markts intensiv verfolgen müsse.
Immobilienverkauf geht mit Einschränkungen weiter
Grundsätzlich sei der Verkauf von Liegenschaften trotz gesundheitlicher Sicherheitsvorkehrungen in reduziertem Umfang möglich, so Werner Fleischmann: «Wir halten die Schutzvorschriften ein, geben Gummihandschuhe und Schutzhüllen für Schuhe ab, machen Besichtigungen nur noch in ganz kleinem Rahmen und nehmen besondere Rücksicht auf die Risikogruppen.» Matthias Fleischmann ist froh, dass er auch auf die digitalen Hilfsmittel wie Facebook live, Videochat, WhatsApp oder 360-Grad-Videos zurückgreifen kann: «Diese elektronischen Medien sind zu wichtigen Kommunikationskanälen geworden, gerade für Risikogruppen.»
Selbst Überschreibungen auf dem Grundbuchamt seien mit Einschränkungen nach wie vor möglich: «Wir können mit Vollmachten und guten Vorbereitungen Liegenschaftsverkäufe mit einem Minimum an direkten Kontakten und unter Wahrung der Sicherheitsvorschriften abschliessen – auch in diesen vom Coronavirus geprägten Wochen.» Ganz wichtig ist es Matthias Fleischmann, dass sein Team getroffene Vereinbarungen zwischen den Parteien lösungsorientiert umzsetzen kann: «Der Umzug und der Geldfluss müssen dazu funktionieren.»
Er hebt hervor, es sei nötiger denn je, «dass man alle Partner bei Banken und Behörden gut kennt, denn nur im vertrauensvollen Miteinander bewältigen wir diese zusätzlichen Probleme erfolgreich.»
Mehr Sicherheit bei Verkaufsaufträgen
Seine Liegenschaftsfachleute, so Werner Fleischmann, arbeiteten im Homeoffice unverändert weiter und könnten mit telefonischer Beratung im Vorfeld viele Fragen klären. So auch Matthias Fleischmann: «Damit kann ohne Ansteckungsgefahr einfach sichergestellt werden, dass die zu verkaufende Liegenschaft in wenigen Wochen im Frühling noch angeboten werden kann – mit oder ohne Coronakrise.»