«Wohnen bei der Mühle»
Auf dem Areal der Bruggmühle entsteht in den nächsten Jahren in einer Gesamtüberbauung Wohnraum für gut 250 Personen.

Die Zufahrt zur Bruggmühle ist umständlich, denn das Gelände ist grossräumig abgesperrt und überall reissen Bagger die Erde auf. Der Startschuss für die Gesamtüberbauung ist definitiv gefallen.
Der Sitter entlang entstehen drei Wohnblöcke mit Eigentumswohnungen, dahinter drei weitere mit Mietwohnungen. Nebst einer Tiefgarage entstehen zudem naturnahe private und halböffentliche Zwischenzonen und Plätze.
Das Meisterstück aber bildet die alte Mühle, deren Charakter für den Bau von Loftwohnungen und Ateliers erhalten bleiben soll. Alles in allem soll ein Quartier mit einer guten Durchmischung von Wohneinheiten entstehen.
Bezug zur Sitter
«Bei diesem Projekt spreche ich gerne von einer Verbindung von alt und neu. Einerseits die Transformation der alten Mühle, andererseits die neuen Miet- und Eigentumswohnungen», sagt Geschäftsführer Yves Häberlin. So sieht es auch der Zeitplan vor.
Zuerst können ab August 2022 die Mietwohnungen bezogen werden, ab November 2022 die Eigentumswohnungen und zum Schluss ab Sommer 2023 die Loftwohnungen. Beim Ausbau der Eigentumswohnungen hat der Käufer Gestaltungsmitbestimmung.
«Wir sind in diesem Bereich sehr flexibel – was unseren Kunden zugutekommt», sagt Häberlin. Von Anfang an war der Bezug zur Sitter und zur Mühle bei dem Projekt wichtig. Bei der Wohnraumeinteilung der Mühle ist noch alles offen.
Natürlich muss die Erschliessung und die Statik berücksichtigt werden. Da kommt es dem Architekten entgegen, dass die Mühle als letztes fertiggestellt wird. «In Bischofszell fühlen wir uns sehr willkommen», sagt Häberlin. «Die Nachbarn und die Stadt unterstützen uns wohlwollend.»
Der Wohnungsverkauf hat bereits begonnen und die ersten Einheiten sind reserviert. Yves Häberlin ist zuversichtlich, dass die Wohnungen an dieser idyllischen und vor allem privilegierten Lage an der Uferpromenade der Sitter gefragt sind. Gewissermassen hat der zukünftige Bewohner seine Naherholung direkt vor der Haustüre. Die Preise variieren und sind abhängig von Grösse und Ausrichtung, ab CHF 526'000.00 bekommt man eine 3.5-Zimmer-Wohnung mit einer Geschossfläche von 110 m2.
Leute wohnen heute zentraler
«Die Raumplanung sieht eine Stärkung der Zentren vor. In diese Richtung geht auch der Wohnungsbau», sagt Yves Häberlin. «Ebenso die Tendenz zur Nachhaltigkeit.» Beim Bruggmühle-Projekt wird die Abwärme des Abwassers zum Heizen genutzt.
Beim Innenausbau achten die Leute wieder mehr auf natürliche Materialien, echtes Holz und Stein. Ebenso ist der Balkon wichtig. Als grüne Oase ersetzt er den traditionellen Garten. Auch die Küche hat wieder an Bedeutung gewonnen.
«Die Eigentümer geben gerne Geld für eine schöne Küche mit qualitativ hochstehenden Geräten sowie einem einladenden Essbereich aus», weiss Häberlin. Dank dem flexiblen Grundriss kann die Wohnung der aktuellen Lebenssituation der Käufer angepasst werden. «Trotz der Tendenz zum zentrumnahen Wohnen, steht das Einfamilienhaus auf dem Wunschzettel immer noch an erster Stelle», meint der Baufachmann.
Gestern, heute, morgen
Yves Häberlin’s Vater Konrad, Gründer der Firma, hat in seinen Anfängen 1978 vor allem Reiheneinfamilienhäuser gebaut. Danach boomte der Wohnungsbau. Heute stellt Yves Häberlin fest, dass das Reiheneinfamilienhaus wieder gefragter ist.
Im Vergleich zu früher wollen die Leute heute beim Bauen schon vieles früh wissen. «Deshalb wird die Einteilung und der Ausbau schon früh festgelegt, was seine Schwierigkeiten mit sich bringt», sagt Häberlin.
Der Architekt persönlich mag die Herausforderung, im Zentrum zu bauen. Und würde sich wünschen, dass sich die alten Strukturen betreffend Raumgestaltung ein wenig durchbrechen liessen.
«Die Leute wollen das, was sie kennen und was schon immer so war», sagt er. Yves Häberlin selber wohnt mit seiner Familie in einer Jugendstilvilla im Zentrum von Kreuzlingen. «Das ist meine Oase, wo ich mich nach einem Tag unter Leuten in den Garten zurückziehen kann», sagt er. Zentral und doch für sich.