Reiden entwickelt Lösungen für wachsenden Schulraumbedarf
Der Gemeinderat Reiden stellt mögliche Konzepte zur Erweiterung des Schulraums vor, um dem steigenden Bedarf durch die wachsende Bevölkerung gerecht zu werden.
Wie die Gemeinde Reiden berichtet, wächst die Bevölkerung der Gemeinde seit einigen Jahren kontinuierlich. Weil mitunter auch viele Familien mit schulpflichtigen Kindern nach Reiden ziehen, gehört die Bereitstellung von genügend Schulraum zu den grossen Aufgaben der Gemeinde.
Den Schulraumbedarf beeinflussen aber nicht nur die steigenden Zahlen von Schülerinnen und Schülern. Die Schule selber entwickelt sich und richtet ihre Unterrichtsformen gestützt auf kantonale Empfehlungen und Vorgaben an den Bedürfnissen der Kinder aus.
Eine wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang auch die Angebote der schulergänzenden Betreuung. Sie stellen für weite Teile der Gesellschaft einen wichtigen Pfeiler dar für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Schulraumentwicklung als wichtiger Standortfaktor
Der Gemeinderat Reiden hat diese grosse Aufgabe bereits vor einiger Zeit in Angriff genommen und will das Thema ganzheitlich angehen. Denn er ist sich bewusst ist, dass ein gutes Bildungsangebot ein wichtiges Argument im regionalen Standortwettbewerb ist.
Dazu soll die Schule mit zeitgemässen räumlichen Voraussetzungen auch für Lehrpersonen attraktiv bleiben. Zusammen mit der Schule, der Bildungskommission und mit dem Ingenieur- und Beratungsunternehmen Basler&Hofmann hat der Gemeinderat eine umfassende Auslegeordnung gemacht.
Dabei spielten die mutmasslichen Entwicklungen bei den Schülerzahlen ebenso eine Rolle wie auch der bauliche Zustand der heutigen Räumlichkeiten der Schule.
Diskussion über zukünftige Schulraumgestaltung
Am Ende dieser Auslegeordnung steht fest: Reiden braucht zusätzlichen Schulraum. Um dieser Verpflichtung (gegenüber dem gesetzlichen Auftrag als Gemeinde, aber auch gegenüber zukünftigen Generationen) nachzukommen, hat der Gemeinderat im Budget 2025 finanzielle Mittel für einen Planungskredit bereitgestellt.
Mit diesen Mitteln soll eine abstimmungsreife Vorlage für die Reider Schulraumplanung erarbeitet werden. Der Gemeinderat möchte diese Investitionen gut durchdacht und auf lange Frist klug ausgerichtet angehen.
Vier denkbare Varianten für eine Schulraumentwicklung in Reiden haben die Fachleute skizziert. Pädagogik, Betrieb & Kosten, Planungsmöglichkeiten sowie jeweilige Chancen/Risiken waren die Entscheidungskriterien. Bevor der Gemeinderat strategische Richtungsentscheide fällt, wollte er die Lösungsansätze mit der Bevölkerung diskutieren.
«Es ist uns wichtig, möglichst viele Meinungen aus der interessierten Bevölkerung in diese Entscheidung einfliessen zu lassen,» sagte Gemeinderat Bruno Geiser an der Dialogveranstaltung. Die Veranstaltung stand unter der Leitung der Hochschule Luzern Soziale Arbeit.
Gemeindebürger äussern Bedenken
Nach einer Einführung ins Thema durch einen Fachexperten und eine Fachexpertin wurden die vier vorgestellten Szenarien in Gruppen diskutiert. Dabei schätzten viele Teilnehmende die Möglichkeit, auf dem Weg zu einer Lösung die eigene Meinung äussern zu können. Naturgemäss unterschiedlich beurteilt wurden die vier möglichen Lösungsansätze.
Namentlich Direktbetroffene stehen einer Verschiebung der Schulstandorte aus Reidermoos (nach Reiden) und Richenthal (nach Langnau) kritisch gegenüber. Sie unterstrichen, dass eine Schule nicht nur Bildungsstandort, sondern auch gesellschaftlicher Treffpunkt, Austauschort und damit ein identitätsstiftendes Element sei. Die Auflösung eines Schulstandortes sei deshalb immer auch aus dieser Perspektive zu beurteilen.
Gemeinderat wertet Rückmeldungen aus
Die Ergebnisse der Diskussionen an den Tafeln zu den Lösungsansätzen wurden als wertvolles Stimmungsbild in einem Fotoprotokoll festgehalten. Der Gemeinderat – am Anlass bewusst in der Rolle des Zuhörenden anwesend – wird nun diese Rückmeldungen auswerten. Er nimmt dabei auch Rückmeldungen auf, welche im Nachgang an die Gemeinde herangetragen werden. Bereits im Vorfeld der Veranstaltung war das Team der Lehrpersonen der Volksschule Reiden informiert worden.
Der Gemeinderat will im Jahr 2025 auf der Basis dieses Stimmungsbildes seinen Strategieentscheid fällen und für diesen gewählten Weg die Kosten vertieft ermitteln lassen. Dabei legte der Gemeinderat Wert auf die Feststellung, dass er in seiner Schulraumplanung neben finanzpolitischen Argumenten vor allem auch pädagogische Aspekte ins Zentrum stellen wolle. Investitionen in die Schulraumplanung seien eine Investition in die nächsten Generationen und damit in die Lebensqualität in Reiden.
Über die damit verbundenen finanziellen Investitionen wird die Reider Stimmbevölkerung wieder entscheiden können. Bis dahin will der Gemeinderat den Prozess offen führen.