Rothrist kompensiert Defizit im Budget 2024 mit Reserven
Wie die Gemeinde Rothrist meldet, schliesst das Budget 2024 durch eine Entnahme aus der Aufwertungsreserve mit einem Aufwandüberschuss von 394'120 Franken ab.
Der Gemeinderat hat sämtliche Verwaltungsabteilungen angewiesen, die beeinflussbaren Kosten nach Möglichkeit auf dem Vorjahresniveau zu halten.
Trotz dieser Bemühungen weist das Budget 2024 ein negatives operatives Ergebnis von minus 1'851'170 Franken aus.
Durch die Entnahme von 1'457'050 Franken aus der Aufwertungsreserve schliesst das Budget mit einem Aufwandüberschuss von 394'120 Franken ab.
Dies ist nicht befriedigend, kann aber aufgrund des hervorragenden Jahresergebnisses 2022 einmalig vertreten werden.
Aufwertungsreserve wird schrittweise reduziert
Die Entnahme aus der Aufwertungsreserve muss gemäss den kantonalen Weisungen ab dem Jahr 2019 schrittweise reduziert werden.
Gemäss Beschluss der Gemeindeversammlung vom 23. November 2017 sind dies rund 100'000 Franken pro Jahr.
Dies hat zur Folge, dass das Gesamtergebnis der Erfolgsrechnung in Zukunft um diesen Betrag schlechter ausfällt und zusätzlich erwirtschaftet werden muss.
Kosten für Investitionen
Im Jahr 2024 sollen netto rund 3,74 Millionen Franken investiert werden. Die einzelnen Investitionsprojekte sind auf der Webseite der Gemeinde einzusehen.
Der Finanzierungsfehlbetrag beläuft sich schlussendlich auf rund 1,40 Millionen Franken und muss fremdfinanziert werden.
Per Ende 2024 wird das Fremdkapital voraussichtlich bei 24 Millionen Franken liegen.
Gemäss Aufgaben- und Finanzplan sind bis ins Jahr 2033 Nettoinvestitionen von rund 47 Millionen Franken vorgesehen.
Pro-Kopf-Verschuldung bis 2500 Franken ist tragbar
Bei einem unveränderten Steuerfuss von 110 Prozent würde das Fremdkapital bis ins Jahr 2028 auf 44 Millionen Franken ansteigen.
Die Nettoschuld pro Einwohner würde dann bei 2353 Franken pro Einwohner liegen. Eine Pro-Kopf-Verschuldung bis 2500 Franken kann noch als tragbar bezeichnet werden.
Die Selbstfinanzierung ist mit 2,34 Millionen Franken ungenügend.
Ziel sollte es sein, dass die Selbstfinanzierung zwischen 2,50 Millionen Franken und 3,50 Millionen Franken zu liegen kommt.
Ungebremste Verschuldung
Damit wäre die Selbstfinanzierung auf einer angemessenen Höhe und die zukünftige Verschuldung könnte auf einem vertretbaren Mass stabilisiert werden.
Ohne Gegenmassnahmen steigt die Verschuldung ungebremst an. Zinsen und Schuldenrückzahlungen engen den finanziellen Spielraum weiter ein.
Die geplanten grösseren Investitionsprojekte müssen finanziert werden können und haben einen direkten Einfluss auf den zukünftigen Steuerfuss der Gemeinde.
Wenn man zu den einzelnen Projekten ja sagt, muss auch die notwendige Finanzierung bewilligt werden.
Erwarteter höherer Steuerertrag
Für die Planung des Steuerertrags 2024 dienten das Schreiben des Kantonalen Steueramtes und die aktuellen Sollstellungen.
Der Steuerertrag 2024 bei den natürlichen Personen soll im Kantonsdurchschnitt voraussichtlich um zwei Prozent höher als 2023 ausfallen.
Aufgrund der Sollstellungen bis Ende Juli 2023 geht die Gemeinde zudem davon aus, dass der Steuerertrag 2023 bei den juristischen Personen übertroffen wird.
Bei der Erarbeitung des Budgets musste die mutmassliche Teuerung im Jahre 2023 berücksichtigt werden.
Lohnkosten steigen an
Für Personalwechsel und generelle individuelle oder strukturelle Lohnanpassungen wurde ein Betrag von 205'000 Franken budgetiert.
Über die Anpassung der Gehälter wird im November 2023 entschieden. Gesamthaft steigt der Personalaufwand um rund 505'000 Franken an.
Dies hängt hauptsächlich mit beantragten Stellenplan-Erhöhungen zusammen.