Bossard zahlt bei geringerem Gewinn höhere Dividende
Die Zuger Bossard-Gruppe hat 2020 weniger verdient als im Vorjahr. Das zweite Semester fiel dabei aber klar besser aus als das erste. Die Dividende wird trotz des geringeren Gewinns mehr als verdoppelt. Im Ausblick bleibt das Unternehmen vage, zeigt sich aber dank des starken Schlussquartals einigermassen zuversichtlich.
Der Betriebsgewinn EBIT fiel gegenüber dem Vorjahr um 9,7 Prozent auf 86,4 Millionen Franken, wie das auf Verbindungstechnik und Logistik spezialisierte Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die entsprechende Marge ging gleichzeitig um 30 Basispunkte auf 10,6 Prozent zurück und lag damit innerhalb der anvisierten Bandbreite von 10 bis 13 Prozent. Es sei gelungen, trotz eines wegen der Pandemie sehr schwierigen Umfelds die Ertragskraft zu halten, heisst es dazu.
Der Reingewinn lag mit 67,8 Millionen Franken um 10,8 Prozent unter dem Vorjahreswert. Damit hat sich die Situation in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zum ersten Semester, als EBIT und Reingewinn noch um je über 20 Prozent eingebrochen waren, verbessert. Bossard hat mit diesen Zahlen auch besser abgeschnitten, als von Analysten erwartet.
Die Dividende soll trotz des rückläufigen Gewinns auf 4,40 Franken mehr als verdoppelt werden. Nachdem die Dividende im Vorjahr wegen der Unsicherheiten in der Pandemie kurzfristig halbiert worden war, stellte Bossard für das abgelaufene Jahr eine höhere Dividende in Aussicht, sollte das Geschäftsjahr 2020 besser verlaufen als erwartet, was nun der Fall gewesen ist. Die Ausschüttungsquote lag damit statt bei den üblichen 40 Prozent bei 50 Prozent.
Man habe ein sehr anspruchsvolles Geschäftsjahr mit einem überzeugenden Ergebnis abgeschlossen, heisst es in der Mitteilung. Dabei sei insbesondere das vierte Quartal stark ausgefallen.
Dies zeigte sich auch im Umsatz, der bereits Mitte Januar vorgelegt wurde. Er sank im Gesamtjahr um 7,2 Prozent auf 812,8 Millionen Franken. In Lokalwährungen, also bereinigt um die negativen Währungseinflüsse, resultierte noch ein Minus von 3,3 Prozent.
Bossard profitierte dabei von der globalen konjunkturellen Erholung im zweiten Semester. Denn das Tempo des Umsatzverlustes im Schlussquartal hat sich gegenüber den beiden Vorquartalen nicht nur verringert, es gelang gar eine Trendumkehr. Das vierte Quartal war in allen Regionen ausgesprochen robust gewesen, wobei insbesondere der Dezember sehr stark ausfiel und die Erwartungen deutlich übertraf.
Im Ausblick äussert sich Bossard wenig konkret. Es sei zum jetzigen Zeitpunkt schwierig abzuschätzen, wie sich der weitere Verlauf der Pandemie auf das Geschäftsjahr 2021 auswirken werde, wird in der Mitteilung CEO Daniel Bossard zitiert.
Nehme man das Schlussquartal sowie die Einkaufsmanagerindizes als Indikatoren, gebe es jedoch durchaus Anlass für Zuversicht. Voraussetzung dafür sei, dass sowohl staatliche Massnahmen wie auch die Impfkampagnen zur Bekämpfung der Pandemie griffen.